Fitbit Charge 3 oder Garmin Vivosmart 4? Zwischen diesen zwei Top-Trackern können sich viele derzeit nicht entscheiden. Wir zeigen, wo die Hauptunterschiede liegen, wie genau sie sind und für wen sich eins der Modelle eher eignet.
Wir hatten beide Modelle in unseren eigenen ausführlichen Tests, falls man sich für alle Details interessiert:
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Optik, Design, Sensoren
Beide Modelle sind auf Fitness und tägliches Aktivitätstracking ausgerichtet, bringen aber teils verschiedene Zusatzfeatures mit. Zu diesen kommen wir weiter unten.
Wem das äußere Erscheinungsbild wichtig ist, kann anhand folgender Bilder sehen, welches Modell am meisten zusagt. Das Fitbit Charge 3 tritt eher futuristisch auf, während das Garmin Vivosmart 4 schlanker und leichtgewichtiger daherkommt.
Der äußere Look lässt sich nur beim Charge 3 anpassen, denn im Vergleich zum Vivosmart 4 sind seine Armbänder gegen andere austauschbar. Beispielsweise gegen andere Silikon- oder Lederarmbänder. Während Fitbit dem Charge 3 gleich zwei verschiedene Armbandgrößen in die Packung beilegt, muss man sich beim Vivosmart 4 von Anfang an Gedanken um die richtige Armband-Größe machen. Die untere Tabelle hilft dabei.
Folgende Vergleichstabelle stellt Design-, Gehäuse- und Display-Unterschiede gegenüber:
Charge 3 | Vivosmart 4 | |
---|---|---|
Wechselbare Armbänder | Ja | Nein |
Taste | Ja (Softtouch) | Ja (Softtouch) |
Display |
|
|
Größen (Handgelenkumfang) |
|
|
Gewicht | 27 Gramm | 16,5 Gramm |
Wasserdicht | 5 ATM | 5 ATM |
Akkulaufzeit (bis zu) | 7 Tage | 7 Tage |
Barometrischer Höhenmesser | Ja | Ja |
Pulsmesser | Ja | Ja |
Vibrationsalarm | Ja | Ja |
Pulsoximeter (SpO2%) | Ja (noch nicht aktiv) | Ja |
VO2max | Ja | Ja |
GPS | Ja (via Smartphone) | Ja (via Smartphone) |
Smartphone-Nachrichten & Wetterinfos | Ja | Ja |
ANT+ | Nein | Ja (HR-Broadcast möglich) |
NFC (bargeldlos bezahlen) | Ja | Nein |
Display & Bedienung
Gehen wir etwas näher auf die besonders während des Sports im Freien wichtigen Display-Eigenschaften ein. Die Displays beider Tracker sind per Default nicht aktiv. Erst bei entsprechender Armbewegung oder Tippgeste werden sie aktiv und somit ablesbar.
Das OLED-Display des Vivosmart 4 ist in praktisch jeder Situation gut ablesbar, denn es ist knackig scharf. Es spielt auch kaum eine Rolle, ob man sich in dunklen oder sehr hellen Umgebungen aufhält, wie etwa draußen im Freien bei Sonnenwetter. So soll es sein.
Das OLED-Display des Charge 3 hingegen ist nicht in jeder Situation gut ablesbar. Das Display ist zwar größer und die Darstellung ebenfalls scharf, jedoch spielt es eine Rolle, ob man sich in dunkleren oder sehr hellen Umgebungen aufhält. Wenn etwa draußen im Freien die Sonne scheint, ist die Ablesbarkeit nicht immer gegeben. Deswegen hat man etwas Mühe beispielsweise beim Laufen die aktuelle Pace oder Puls abzulesen, wenn die Sonne direkt auf das Display scheint. Bei Indoor-Sportarten und im Fitnessstudio dagegen ist das Display gut ablesbar.
Beide Geräte verfügen nur über eine Softtouch-Taste und Wisch- und Tippgesten-fähigen Displays, die sich nicht immer optimal bedienen lassen. Etwa wenn die Finger etwas verschwitzt sind. Ist dieser Punkt einem wichtig, ist der Griff zu einem Tracker oder einer Sportuhr mit physischen Tasten unausweichlich.
Die Bedienung via Tipp- und Wischgesten fühlt sich beim Vivomsart 4 etwas geschmeidiger und leichtgängiger, sprich zuverlässiger, an. Wir haben zu beiden Geräten kurze Videos gedreht:
Fitbit Charge 3:
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Garmin Vivosmart 4:
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Insgesamt finden wir, dass bei Display und Bedienung das Vivosmart 4 Punktesieger ist. Denn, obwohl das Display kleiner ist, ist seine Ablesbarkeit dauerhaft stets gut bis sehr gut und seine Bedienung ein Ticken besser.
Fitness, Sport und Workouts
Allgemeine Features
Betrachtet man rein die sportlichen Möglichkeiten, stellt man fest, dass beide Tracker bereits standardmäßig viele Optionen mitbringen:
- 24/7 Activity-Tracking (Schritte, Kalorienverbrauch, zurückgelegte Distanzen, 24/7 Pulsmessung, Ruhepuls, Etagen, Bewegungserinnerungen und mehr)
- Charge 3 unterstützt Connected GPS (GPS des Smartphones nutzen)
- Vivosmart 4 unterstützt Connected GPS seit Firmware-Version 4.00
- Laufen, Radfahren, Yoga, Schwimmen
- Allgemeine Fitnessworkouts/Cardio
- Geführte Atemübungen
- Automatische Aktivitätserfassung
- Stepper (nur Vivosmart 4)
- Automatisches Wiederholungs-/Krafttraining (nur Vivosmart 4)
- HR-Broadcast an kompatible Geräte via ANT+ (nur Vivosmart 4)
- Einfaches Intervalltraining (nur Charge 3)
Beide Tracker beherrschen das allgemeine Fitnesstracking sehr gut. Zum Glück, denn es ist ihre Haupt-Disziplin. Wie man sieht gibt es kleine aber feine Unterschiede, die für den ein oder anderen von Bedeutung sind. Hier gilt, ganz genau hinschauen.
Pulsmesser und Distanzgenauigkeit
Mit beiden Geräten haben wir bereits einen 5km Lauf hinter uns, so dass wir uns einen Überblick über Pulsmesser und Distanzerfassung (ohne GPS) verschaffen konnten. Gegengemessen wurde mit einem Polar OH1, von dem wir wissen, dass er beim Laufen gute Pulsdaten liefert. Details gibt es in den Einzeltests, hier nur die finalen Ergebnisse:
Charge 3 | Vivosmart 4 | Polar OH1 | |
---|---|---|---|
5 km Lauf | 4.36 km | 5,79 km | – |
HR Durchschnitt (Schläge/min) | 158 | 157 | 157 |
HR Max (Schläge/min) | 171 | 173 | 171 |
Wie man sieht tun sich beide Tracker schwer die 5 km halbwegs genau zu erfassen. Das verwundert aber nicht, denn für die Distanzerfassung kommt nur der jeweils integrierte Beschleunigungssensor zum Einsatz. Während das Charge 3 zu wenig Meter erfasst, erfasst das Vivosmart 4 zu viel davon. Das Charge 3 ist jedoch insgesamt im Vorteil [Update 14.04.20: das Vivosmart 4 unterstützt Connected GPS seit Firmware-Version 4 inzwischen auch], da es das GPS des Smartphones nutzen könnte, wenn dieses beim Laufen dabei ist. Mittels GPS statt Beschleunigungssensor lassen sich Distanzen deutlich genauer erfassen.
Besondere Features
Schauen wir uns noch die Features an, die die Tracker von der Masse abheben sollen:
- Fitbit Charge 3
- Gesundheits-Tracking für Frauen: Menstruations- und Fruchtbarkeitszyklen mit Hilfe der App tracken
- Pulsoximeter (SpO2%): ist zwar integriert und scheint auch aktiv zu sein, jedoch gibt es derzeit keine Möglichkeit sich die aufgezeichneten Daten anzusehen. Wir schätzen, dass Fitbit dieses Feature demnächst via Update freischaltet
- Connected GPS: GPS-Empfänger des Smartphone für Sportaktivitäten nutzen
- Designer-Zubehör: vom Sport- bis hin zum Lederarmband ist alles dabei
- Garmin Vivosmart 4
- Herzfrequenzvariabilität/Stresslevel: Messung der Herzfrequenzvariabilität (HRV) während man inaktiv ist, um den Stresslevel zu ermitteln.
- Pulsoximeter (SpO2%): verbesserte Schlafanalyse mittels eines integrierten Pulsoximeters, der die Sauerstoffsättigung im Blut ermittelt. Dieser könnte dabei helfen Schlafapnoe zu erkennen.
- Connected GPS: GPS-Empfänger des Smartphone für Sportaktivitäten nutzen
- Body Battery Energiehaushalt: berechnet den aktuellen Energiehaushalt basierend auf HRV, Schlaf-, Stress- und Aktivitätsdaten.
- HR-Broadcast: Puls via ANT+ an kompatible Geräte (wie Radcomputer) weitergeben
Besonders die Features des Vivosmart 4 haben uns gut gefallen, hier sei vor allem die Body Battery genannte Funktion zu nennen. Sie schätzt noch verfügbare Energiereserven ein und zeigt, wann man lieber wieder Energie tanken, sprich sich richtig erholen sollte. Um die Batterie nach belastenden Aktivitäten für die nächsten Tage wieder aufzuladen ist ein guter Schlaf, weniger Aktivitäten und weniger Stress nötig. Dies fördert einen gesünderen Lebensstil.
Beim Charge 3 hat man den Vorteil via GPS auch Strecken etwa beim Laufen oder Radfahren aufzuzeichnen. Das Vivosmart 4 hat weder eingebautes noch Connected GPS, so dass es immer auf seinen Beschleunigungssensor angewiesen ist [Update 14.04.20: das Vivosmart 4 unterstützt Connected GPS seit Firmware-Version 4 inzwischen auch].
Fitbit Charge 3 vs Garmin Vivosmart 4: Fazit
Wie man sieht, haben beide Fitness-Armbänder Stärken und Schwächen. Aus unserer Erfahrung kann man bei beiden jedoch wenig falsch machen. Man sollte nur schauen, welche Details einem wirklich wichtig sind und ob man besondere Prioritäten setzen möchte.
Ist man sich immer noch nicht sicher, helfen vielleicht noch folgende Anhaltspunkte:
- Möchte ich mich mit Freunden und Kollegen vergleichen? Dann wählt man am besten den Hersteller, den die Kollegen auch haben.