Die Fitbit EKG App ist ab sofort in Europa CE-zertifiziert und darf somit Nutzer direkt an ihrem Handgelenk über Anzeichen von Vorhofflimmern informieren. Über die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA erhielt der Hersteller darüberhinaus die Zulassung 510(k), so dass die Funktion nun auch in den USA offiziell ihre Arbeit verrichten darf.
Laut Hersteller ist die EKG-Funktion nun in folgenden Länder zugelassen: USA, Großbritannien, Deutschland, Österreich, Luxemburg, Niederlande, Schweden, Schweiz, Tschechische Republik, Polen, Belgien, Portugal, Rumänien, Irland, Italien, Spanien, Frankreich, Hongkong und Indien.
Fitbit EKG App: Welche Uhren werden unterstützt?
Die Fitbit EKG App wird als erstes von der Sense unterstützt, die erste technisch dafür geeignete Uhr des Herstellers. Diese kommt ab Oktober 2020 in Deutschland in den Handel, so dass die EKG-Funktion in der Praxis erst mit Erscheinen der Uhr verfügbar sein wird. Andere Modelle wie die ebenfalls neue Fitbit Versa 3 oder auch ältere Fitbit-Modelle sind technisch nicht in der Lage einen geschlossenen Stromkreislauf über die Arme herzustellen, so dass sie für ein EKG ungeeignet sind.
Was die EKG-App bringen soll
Heutige Fitness-Uhren mit EKG-Aufzeichnung können mit Hilfe unserer Arme oder Finger lediglich ein 1-Kanal-EKG aufzeichnen, indem sie die elektrische Aktivität des Herzens untersuchen. Somit sind sie auf das Suchen nach Anzeichen für Vorhofflimmern beschränkt, im Englischen als AFib (Atrial Fibrillation) bekannt. Als Analysebasis dient der Sinusrhythmus des Herzens, aus dem eben mit Hilfe des eingebauten Pulssensors der Uhr diese Anzeichen ablesbar sind. Anzeichen können sich ergeben, wenn sich die beiden oberen Herzkammern unregelmäßig bewegen und somit einen unregelmäßigen Herzrhythmus erzeugen.
Vorhofflimmern ist oft schwer zu erkennen, da bei Herzuntersuchungen durch den Arzt die Beschwerden gerade nicht auftreten. Der große Vorteil der EKG-App ist, dass Nutzer diese und die entsprechenden Geräte in der Regel immer dabeihaben. So können sie ein oder mehrere 1-Kanal-EKG in dem Moment erstellen, wenn eine Beschwerde auftaucht. Dieses kann einem Arzt von Anfang an bei der Analyse der Beschwerde helfen und Leben retten. Vorhofflimmern sollte so früh wie möglich entdeckt und behandelt werden, denn eine Nebenwirkung ist ein erhöhtes Schlaganfallrisiko.
Ein weiterer Vorteil solcher Uhren und Apps ist, dass sie eine zu niedrige oder zu hohe Herzfrequenz erkennen können. Diese Anzeichen werden mit Bradykardie (Herzfrequenz zu langsam) oder Tachykardie (Herzfrequenz zu schnell) verbunden.
Die Uhren bieten bei erfolgreicher Messung nur Hinweise und Anzeichen für die oben erwähnten Krankheiten. Eine möglicherweise tatsächlich vorliegende Herzkrankheit kann von der Uhr selbst nicht festgestellt werden. Auch sind die Geräte nicht in der Lage anderweitige Herzleiden wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder sonstige zu erkennen.
Wie funktioniert die EKG-Aufzeichnung?
Je nach Hersteller wir die EKG-Funktion unterschiedlich gehandhabt. Dabei werden Handflächen oder Finger zur Hilfe genommen, die Lünette, Gehäuserahmen oder Krone des Geräts berühren. Bei Fitbit halten Nutzer einfach 30 Sekunden lang still ihre Finger auf den Gehäuserahmen (Edelstahlring) der Uhr, nachdem sie die Messung gestartet haben.
Dabei ist es wichtig ruhig und entspannt zu sitzen, den Arm auf einen Tisch zu legen und auch Arm- und Handmuskeln locker zu halten. Ein erfolgreich erstelltes EKG kann dann in Form einer PDF-Datei an einen Arzt weitergeleitet werden.
Welche anderen Tracker und Uhren bieten eine EKG-Funktion?
Inzwischen gibt es eine Reihe an spannenden Fitness-Trackern und -Uhren, die ebenfalls zugelassen sind und das Erstellen eines EKGs unterstützen. Wir haben für diese eine Übersicht und Vergleich von EKG-Uhren erstellt. Darunter sind die Apple Watch ab Version 4, Withings ScanWatch als auch die Fitbit Sense vertreten.
Die Fitbit Sense ist beispielsweise hier verfügbar:
Angebote ab Loading ... * |
||