Fitness-Armbänder

Xiaomi Mi Band 3 Test: Was der Tracker wirklich kann

Unser Xiaomi Mi Band 3 Test bringt es auf den Punkt: Für wen lohnt sich das günstige Fitness-Armband wirklich? Spart man vielleicht am falschen Ende? Mit einem unschlagbaren Preis möchte Xiaomi möglichst viele Käufer erreichen. Wir haben uns ein Exemplar gekauft und zeigen anhand unserer Erfahrungen Stärken und Schwächen. Wie sich das Wearable in der Praxis schlägt erfährt Ihr hier in unserem Testbericht.

Hinweis: Für diesen Tracker gibt es einen stark verbesserten Nachfolger: Hier geht zum Xiaomi Mi Band 4 Test.

Xiaomi Mi Band 3 Test: Fazit

Was uns gefällt


  • Preis-Leistung
  • Akkulaufzeit
  • Tragekomfort
  • Mi Fit App

Was uns nicht gefällt


  • Display / Lesbarkeit
  • Genauigkeit
  • Akku-Ladekonzept

Vor allem Sparfüchse schlagen bei diesem preislich unschlagbarem Wearable zu. Das Xiaomi Mi Band 3 ist ein günstiger und unkomplizierter Aktivitätstracker, der Grundfunktionalitäten eines Fitness-Armbands mitbringt und teils gut umsetzt. Allerdings offenbart es auch Schwächen, die das Gerät unter anderem für sportlich engagierte Menschen nicht attraktiv machen. Wem ein gutes Display wichtig ist, schaut sich ebenfalls auch bei der Konkurrenz um, etwa bei Fitbit, Garmin oder auch Polar. Inzwischen ist auch der Nachfolger Xiaomi Mi Band 4 erhältlich, der mit einem verbessertem Display glänzt.

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Xiaomi Mi Band 3 getestet mit:

  • Android 7.1.2 (Samsung S7)

Xiaomi Mi Band 3: Neuerungen

Das Mi Band 3 ist eine aktualisierte Version von Xiaomis beliebter Basic Fitness-Armband Reihe. Die Mi Band Reihe bot schon immer einen günstigen Einstieg in die Welt des Fitness-Trackings und beinhaltet nur das Nötigste. Dazu gehören eine Uhrzeit- und Datumsanzeige, Daten zu hinterlegten Schritten und Distanzen, verbrauchte Kalorien, Pulsmessung, eine einfache Stoppuhr und ein paar weitere Gimmicks.

Die neueste Version, das Xiaomi Mi Band 3, beinhaltet natürlich auch einige Verbesserungen. Insbesondere sei hier genannt zum einen die verbesserte Akkulaufzeit von etwa 20 Tagen, wobei bei aktiver Nutzung und viel Sport mit etwa 10 Tage zu rechnen ist. Zum anderen eine Wasserdichtigkeit bis zu 50 Meter (5 ATM), wie sie auch bei den bekannteren Herstellern wie Fitbit, Garmin oder Polar angeboten wird. 5 ATM erlauben es in der Regel das Gerät auch während des Schwimmens im Schwimmbad zu tragen. Tauchen oder längere Tauchgänge sollte man jedoch vermeiden.

Zu den weiteren kleineren Verbesserungen gehören ein neues Armbanddesign, eine Anrufannahme-Funktion, die Option Alarme und Timer direkt über den Bildschirm zu bedienen sowie die Anzeige von Wetterdaten.

Update: 23.01.19: Wir schauen nach unseren Tests immer mal wieder nach Updates und neuen Features für die Testgeräte. Im Falle des Mi Band 3 gibt es eine neue Erweiterung im Form einer App, die für Navigationshinweise direkt auf dem Display des Mi Band 3 sorgt. Ist man also mit Google Maps unterwegs, werden alle Navigationsnachrichten auch auf dem Mi Band 3 angezeigt. Ähnlich wie bei Smartwatches. Ganz kostenlos ist die App allerdings nicht: für verschmerzbare 0,89 € erhält man unter anderem Richtungspfeile, aktuellen Ort sowie Entfernungsinfos.

Inzwischen kann das Gerät auch komplett in deutscher Sprache betrieben werden. Das war am Anfang anders, als nur die App auf deutsch gestellt werden konnte.

Xiaomi Mi Band 3: Ergonomie und Design

Die kompakte Produkt-Verpackung beinhaltet alles, was man für die Inbetriebnahme benötigt. Mit der derzeit ausgelieferten Bedienungsanleitung werden die meisten nichts anfangen können. Sie ist auf chinesisch. Die Inbetriebnahme gestaltet sich jedoch mit etwas Geschick einfach, wie wir gleich sehen werden.

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Aufgeladen wird der Aktivitätstracker über das mitgelieferte USB-Kabel. Leider muss man die Tracker-Einheit für das Aufladen jedes Mal aus dem Armband nehmen und in den Ladeadapter stecken. Wäre dieser Vorgang leichtgängig, würden wir uns nicht so sehr darüber ärgern. Aber das Herausnehmen ist nicht ohne Weiteres möglich und mit etwas Fummelarbeit verbunden. Irgendwie hat man ständig die Sorge, dass das Armband beim Herausnehmen einen Schaden abbekommt. Glücklicherweise ist dies in unserem mehrwöchigen Mi Band 3 Test nicht geschehen, denn das Armband ist anscheinend flexibel genug und zeigt auch nach längerem Gebrauch keine Anzeichen für Verformungen.

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Dem Mi Band 3 wurde auch ein neues Armbanddesign spendiert, das laut Xiaomi das Wearable noch komfortabler macht und ein besseren Halt am Handgelenk mit sich bringt. Das sehen wir auch so, das Tragegefühl geht in Ordnung. Das neue Design führt aber auch dazu, dass Armbänder und Ladegeräte der Vorgänger nicht miteinander kompatibel sind.

Etwas klobig fällt die Einheit aufgrund ihrer Höhe aus. Aus unserer Sicht hätte sie gerne flacher ausfallen können, denn so viel Technik und Features beinhaltet das Gerät im Vergleich zu anderen Trackern nicht. Möglicherweise liegt es am 110 mAh Akku, der für eine vergleichsweise lange Akkulaufzeit sorgt.

Xiaomi Mi Band 3 Test: Display & Bedienung

Viele wird es freuen, dass Xiaomi auch Verbesserungen an dem Display vorgenommen hat. Das OLED-Panel ist nun im Vergleich zum Vorgänger mit 0,78 Zoll zwar nur etwas größer, bietet aber mit 128 x 80 Pixel eine verbesserte Auflösung. Das Displayupgrade verbessert im direkten Vergleich zum Vorgänger die Ablesbarkeit von Anzeigen und Benachrichtigungen spürbar.

Voreingestellt ist das Display deaktiviert. Erst durch ein Tippen auf eine gut integrierte Softtouch-Taste unterhalb des Displays, wacht es auf und lässt sich ablesen. In der Mi Fit App lassen sich aber auch andere Optionen auswählen. So kann eingestellt werden, dass ein Wisch über das Display oder eine typische Armbewegung das Display aktiviert. Letztere Option kann zeitlich sogar eingeschränkt werden, so dass störendes Leuchten durch eine ungewollte Armbewegung im dunklen Schlafzimmer vermieden werden kann.

Leider ist das Display nicht immer gut ablesbar. Kurz gesagt, je heller die Umgebung, desto schlechter die Ablesbarkeit. Das geht sogar so weit, dass Display draußen bei gutem Wetter nicht ablesbar ist. Außer in schattigeren Umgebungen. Hier in Beispiel bei gutem Wetter im Schatten:

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Außerhalb des Schattens sieht das aktivierte Display in hellen Umgebungen wie ein deaktiviertes Display aus, also praktisch schwarz. Im Büro oder zu Hause beispielsweise geht die Ablesbarkeit aber in Ordnung. Wem das Display wichtig ist, schaut sich bei der Konkurrenz beispielsweise das Polar A370 oder das Garmin Vivosmart 4 an, die deutlich besser ablesbar sind.

Neben der berührungsempfindlichen Softtouch-Taste bringt das Mi Band 3 auch Wischgesten zur Gerätesteuerung mit. Über diese navigiert man mittels hoch/runter und seitlichen Gesten recht zuverlässig und zügig durch die Menüs. Gibt es Menüpunkte zum Auswählen, wie etwa die Stoppuhr starten, hält man einfach die Softtouch-Taste etwas länger gedrückt.

Xiaomi Mi Band 3: Einrichtung

"Xiaomi

Holprig kann sich die Ersteinrichtung gestalten, wenn man mit Xiaomi noch nicht in Berührung gekommen ist. Das Bluetooth-Koppeln mit einem iPhone war problemlos möglich, die Einrichtung eines Xiaomi-Accounts jedoch nicht. Wir wählten die Option einen neuen Account bei Mi zu eröffnen. Dort gibt es dann zwei Optionen: sich per E-Mail oder Handynummer bei Xiaomi zu registrieren.

Mehrmals wählten wir die E-Mail-Option und warteten vergeblich mehr als einen Tag auf die angekündigte Mail, die einen Bestätigungslink beinhalten und auf den man klicken sollte. Anscheinend ist eine erfolgreiche Registrierung reine Glücksache und davon abhängig bei welchem Mailprovider man ist. Erst als wir ein Gmail-Konto angeben, kommen wir innerhalb von Sekunden weiter. Eine kurze Internetrecherche ergab, dass ähnliche Probleme beim Einrichten von Xiaomi Accounts schon lange existieren und anscheinend immer noch nicht gelöst sind.

Schafft man diesen Schritt, gestaltet sich das weitere Einrichten des Xiaomi Mi Band 3 im Test ohne Probleme. Das Fitnessarmband zieht sich ein Update aus dem Netz, das unter anderem dafür sorgt, dass auf dem Gerät auch Englisch zur Verfügung steht. Deutsch ist derzeit noch nicht auswählbar, außer in der App. Mittlerweile steht in der App als auch auf dem Gerät auch deutsch zur Verfügung.

Xiaomi Mi Band 3 Test: Im Alltag

Wie das Mi Band 2 verfügt der Tracker der dritten Generation über einen Pulsmesser und das übliche Fitness Tracking. Leider verfügt auch das Mi Band 3 nicht über einen GPS-Empfänger, was man bei dem Preis und Formfaktor aber auch nicht wirklich erwarten kann. Es synchronisiert sich mit der Xiaomi Mi Fit App, wobei die Kopplung zu anderen Apps möglich ist. Wir lassen die Daten beispielsweise automatisch auch zu Apples Health App übertragen, so dass man noch mehr von den aufgezeichneten Daten rauskitzeln kann.

Und noch die Schlafanalyse, die recht zuverlässig funktioniert:

Erhält man auf dem Mi Band 3 eine Nachricht, greift man oft lieber zum Smartphone, um die Nachricht abzulesen. Denn es ist keine Freude Nachrichten auf dem Gerät zu entschlüsseln. Schuld ist das kleine und oft schwer ablesbare Display, das die Ablesbarkeit einschränkt.

Mi Band 3 Test: Sportliche Aktivitäten

In unserem Mi Band 3 Praxis-Test nehmen wir das Fitnessarmband exemplarisch zum Laufen mit. In der Mit Fit kann zwischen Laufen, Laufband, Radfahren und Gehen gewählt und eine entsprechende Aktivität auf dem Gerät gestartet werden. Auf dem Tracker selbst kann man inzwischen auch Aktivitäten starten, so dass man nicht mehr auf die App und das Smartphone angewiesen ist. Das Fehlen dieser Option auf dem Tracker selbst fanden wir anfangs etwas rätselhaft. Mittels Update besserte der Hersteller jedoch diesbezüglich schnell nach.

Unter den Sport-Highlights befinden sich neben dem Pulsmesser auch die Option den GPS-Empfänger des Smartphones zu nutzen. Einen eigenen GPS-Empfänger hat das Wearable nicht. Fortschrittlichere Features wie beispielsweise Aussagen über die Trainingsbelastung oder dem Erholungsstatus finden sich auf dem Mi Band 3 leider nicht wieder.

Laufen

Wir nehmen also das Smartphone mit, um GPS-Daten verarbeiten zu können. Dabei werden Geschwindigkeit, Distanz als auch die zurückgelegte Strecke aufgezeichnet. Positiv überrascht haben uns in der Mi Fit App die Features „Hohe-Herzfrequenz-Warnung“ sowie die Tempo-Warnung, die man erst aktivieren muss. Und tatsächlich warnte die Tempo-Warnung via Vibration am Handgelenk mehrmals davor, dass das eingestellte Tempo unterschritten wird. Was die Herzfrequenzwarnung angeht, würden wir eher als allererstes auf die Signale des eigenen Körpers hören, als uns auf möglicherweise falsch gemessene Pulsdaten zu verlassen.

"Xiaomi

Das Display ist wie schon weiter oben erläutert leider nicht so gut, so dass man während des Trainings draußen oft Probleme mit der Ablesbarkeit hat. Das ist schade, denn eigentlich sind gerade für Läufer interessante Daten vorhanden. Dazu gehören die aktuelle Pulsfrequenz, das Tempo und weitere elementare Infos.

Nun zu den Trainingsergebnissen. Nach der Synchronisation mit der Mi Fit App sind jede Menge Daten vorhanden. Nachfolgend Beispielbilder:

Sogar Daten zur Schrittfrequenz und Schrittlänge liefert das Armband. Wie genau diese sind, lässt sich leider schwer sagen. Zumindest die Aufzeichnung zur Schrittfrequenz scheint gut zu sein, denn die im Screenshot zu sehende konstante Schrittfrequenz entspricht durchaus der der lockeren und laufkonstanten Trainingseinheit.

"Xiaomi

Pulsgenauigkeit und GPS

Während des Trainings war auch ein Polars H10 Brustgurt dabei, um gegenzumessen, ob der Pulsmesser den Puls genau genug misst. Leider lässt sich die Trainingseinheit des Mi Band 3 nicht exportieren. Deshalb können wir die HR-Kurven nicht direkt übereinander legen. Wenn man aber sich beide Aufzeichnungen anschaut, erkennt man, dass das Mi Band 3 nicht ganz mit dem Brustgurt mithalten kann. Die Durchschnittswerte können sich in der Summe aber sehen lassen:

  • Polar H10 HR-Brustgurt:
    • Durchschnitt:151 S/min
    • Max.:170 S/min
  • Mi Band 3
    • Durchschnitt: 152 S/min
    • Max.:172 S/min

Die vom Smartphone (iPhone 8 Plus) gelieferten GPS-Daten, scheint das Mi Band 3 im Test nicht gut auszuwerten. Jedenfalls spiegelt das der folgende Screenshot wider, der unseren bisherigen Erfahrungen mit dem Smartphone und anderen Fitnessarmbändern widerspricht:

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Die Laufstrecke liegt teils meterweit neben der tatsächlich zurückgelegten Strecke. Wir werden das nochmal gegentesten, denn ein Smartphone kann auch mal ein schlechten Tag haben.

Xiaomi Mi Band 3: Kaufen und Preise

Das Mi Band 3 ist inzwischen auch hierzulande verfügbar. Der Preis liegt derzeit (Anfang Juli 2018) bei etwas über 40 EUR, je nachdem welchen Anbieter man wählt. In China ist es für etwa 23 Euro (169 Yuan) zu haben, eine NFC-Version für 26 Euro. Die NFC-Version ermöglicht, zunächst nur in Asien, das bargeldlose Bezahlen.

Xiaomi Mi Band 3 Anbieter und Preise*
Produkt Preis Anbieter/Produktseite
Xiaomi Mi Band 3

Xiaomi Mi Band 3 Test: Abschließendes

Unser mehrwöchiger Mi Band 3 Praxis-Test erlaubt uns einen guten Überblick über das günstige Fitness-Armband. Auf der einen Seite stehen einige Dinge, die uns nicht überzeugen konnten. Darunter gehört eine holprige Einrichtung. Auch das Akkuladekonzept ist nicht gelungen und das Display ist teils sehr schlecht ablesbar. Für Sportler und Selbstoptimierer, die auf eine zuverlässige Ablesbarkeit angewiesen sind oder sich separate Sportprofile mit erweiterten Fitnessdaten und Einstellungsmöglichkeiten wünschen, ist das Mi Band 3 nicht wirklich geeignet.

Auf der anderen Seite steht ein günstiger Preis und ein einfacher und unkomplizierter Aktivitätstracker. Der Tracker eignet sich aus unserer Sicht eher für Sparfüchse, die einfach ihre Schritte zählen und ihren Schlaf sowie einfache Sportaktivitäten wie das Joggen aufzeichnen möchten. Dabei stört sie die Mitnahme eines Smartphones und das Fehlen erweiterter Sportfunktionen nicht.

Mi Band 3 Bildergalerie

Testbericht Änderungshistorie

  • 01.06.18 – Erste Infos
  • 03.07.18 – Beginn Test Xiaomi Mi Band 3 in der Praxis
  • 07.07.18 – Lauftest
  • 04.12.18 – Testberichtabschluss
  • 23.01.19: Neuigkeiten zu App-Updates

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