Garmin hat die Forerunner 15 (FR15) GPS-Laufuhr angekündigt. Sie bringt auch einen Activity-Tracker mit und kann optional einen Herzfrequenzsensor einbinden. Mit der FR15 baut Garmin somit seine Produktpalette an GPS-Laufuhren weiter aus, die vor ca. 2 Jahren mit der Forerunner 10 (FR10) begonnen wurde. Besonderes Merkmal der Garmin Forerunner 15 ist die Integration der Funktionen des Fitness-Armbands Garmin Vivofit, das seit Anfang dieses Jahres verfügbar ist.
Die Garmin Forerunner 15 kann unter anderem Herzfrequenz-Sensoren sowie Laufsensoren wie dem Garmin Laufsensor SDM4 einbinden. Siehe dazu mehr am Ende des Artikels.
Update, 22.10.2014: Laut einer Pressemitteilung von Garmin unterstützt die Connect Mobile App ab sofort die Integration in das HealthKit von Apple. Kompatibel sind Garmin Produkte mit „Activity Tracker“ Funktionalität somit auch die Forerunner 15. Mehr Infos in unserem Artikel zu Garmins Fitness-Plattform Connect.
Optische Übereinstimmung mit der Garmin Forerunner 10
Wer die erfolgreiche Garmin FR10 bereits kennt, dem wird die Garmin Forerunner 15 bekannt vorkommen. Kein Wunder, ähneln sich beide Modelle optisch doch sehr. Die FR15 besitzt auch alle wichtigen Eigenschaften der FR10 – misst Distanz, Geschwindigkeit und Zeit, ist bis 50m wasserdicht – bringt jedoch darüber hinaus deutlich mehr Funktionen mit, so dass man sich diese wie eine Weiterentwicklung der FR10 vorstellen kann. Die Garmin Forerunner 15 wird es ebenfalls in zwei Größen geben, wobei aufgrund der Farbauswahl mit dem kleineren eher weibliche und mit dem größeren Modell eher männliche Kunden angesprochen werden sollen. Der Preis der FR15 liegt aufgrund der Mehrfunktionen deutlich über den 129,- € (UVP Garmin) der FR10, wobei der Preis für die FR15 ohne Herzfrequenzmesser 149,- € und mit Herzfrequenzmesser 179,- € beträgt.
Zu den Eigenschaften, die die Garmin Forerunner 15 gegenüber der FR10 zusätzlich erhält oder verbessert wurden zählen:
- Activity-Tracker Funktionen (wie beim Fitness-Armband Garmin Vivofit)
- 8 Stunden im GPS-Trainingsmodus (FR10: 5 Stunden), 5 Wochen im Uhrmodus
- Herzfrequenzmesser
- Herzfrequenzbasierte Kalorienberechnung
- ANT+ Unterstützung
- optional die Möglichkeit einen Laufsensor einzubinden
- Automatische Synchronisierung (Automatische Übertragung von Trainingseinheiten auf den Computer)
(Quelle: www.garmin.de)
Ansonsten sind die weiteren Eigenschaften und Merkmale nahezu identisch zur FR10, wie zum Beispiel Gewicht, Displaygröße und -Auflösung. Ebanfalls behält die Forerunner 15 die USB-Schnittstelle, mit der die gespeicherten Daten auf Garmin Connect hochgeladen werden. Mit den eingeführten Verbesserungen dürfte aber auch diejenige Zielgruppe zufrieden gestellt werden, die bei der FR10 kritisiert, dass bei eingeschaltetem GPS die Batterielaufzeit von 5 Stunden beispielsweise für einen Marathonlauf nicht ausreichend ist. Mit 8 Stunden Laufzeit können mit Sicherheit deutlich mehr Sportaktivitäten abgedeckt werden. Der größte Kritikpunkt bei der FR10 war aber der fehlende Herzfrequenzmesser. Auch für diesen Kritikpunkt hat Garmin ein Ohr für seine Kunden und rüstet bei der FR15 auf.
Garmin Forerunner 15 wird smarter
Die ANT+ Schnittstelle verleiht der Garmin Forerunner 15 deutlich mehr Erweiterungsmöglichkeiten. Es werden Herzfrequenz- sowie Laufsensoren unterstützt. So können neben dem Garmin-eigenen Herzfrequenzsensor und dem Laufsensor auch Geräte beliebiger Hersteller gekoppelt werden, die ANT+ unterstützen. Ein Laufsensor ist eigentlich dann sinnvoll, wenn der Nutzer seine Trittfrequenz (Schritte pro Minute) für jede Aktivität oder Distanzdaten außerhalb eines GPS-Signals (zum Beispiel in Gebäude auf einem Laufband) ermitteln möchte.
Vielleicht durch die Polar V800 Smartwatch (ausführlicher Reviewartikel) unter Druck gesetzt, integriert Garmin einen Activity-Tracker in die FR15. Es ist auch ein logischer nächster Schritt bei GPS-Uhren und der Wunsch vieler GPS-Uhren-Besitzer diese mit Funktionen wie der Aktivitätserfassung zu erweitern. Dabei macht sich Garmin sein Know-How aus seinem Vivofit Activity-Tracker zunutze und übernimmt dessen Merkmale in die FR15, ausgenommen ist jedoch die Erfassung von Schlafaktivitäten. [Update 25.05.14: Garmin hat sich nun umentschieden und ermöglicht mit der Forerunner 15 vergleichbar zum Vivofit mittels eines Software-Updates die Erfassung der Schlafaktivitäten. Das Update soll im Sommer dieses Jahres erscheinen. Ein genauer Update-Termin steht aber noch aus]. So kann die FR15 zurückgelegte Schritte und Distanzen erfassen, den Kalorienverbrauch berechnen sowie den Nutzer nach einer Stunde darauf aufmerksam machen sich mal wieder etwas zu bewegen. Die erfassten Daten können in Garmins Webservice „Garmin Connect“ hochgeladen werden und zur weiteren Analyse und für Statistikauswertungen genutzt werden. Darüber hinaus können die Daten mit anderen Garmin Nutzern geteilt werden, so dass Vergleiche oder gar Wettbewerbe zwischen den Nutzern möglich sind.
Neue Kritik wird sich Garmin vermutlich damit einfangen, dass die FR15 keine Bluetooth Smart (ausführlicher Bluetooth v4.0 Artikel) Schnittstelle besitzt. Somit fallen einige interessante Optionen weg. Ohne die immer populärere Bluetooth Smart Schnittstelle können keine Lauf- oder Herzfrequenzsensoren mit Bluetooth Smart-only gekoppelt werden. Ebenfalls können erfasste Daten nicht in Echtzeit übertragen werden, womit beispielsweise auch Live-Wettkämpfe wegfallen. Die erfassten Daten können lediglich über die USB-Schnittstelle auf einen Computer und von da aus in weitere Applikationen wie Garmin Connect übertragen werden. Hier muss sich Garmin die Frage gefallen lassen, wieso auf die leicht zu implementierende und kostengünstige Bluetooth Smart Hardware verzichtet wurde.
Für die meisten Nutzer dürfte die Garmin Forerunner 15 aber auch ohne Bluetooth Schnittstelle interessant sein. Denn die wichtigsten Funktionen wurden im Vergleich zur FR10 nachgerüstet. Was auf der einen Seite für manch einen Nutzer fehlt wird für die meisten Nutzer auf der anderen Seite durch hohe Qualität und reibungslose Funktionalität mehr als aufgefangen.