In diesem TicWatch Pro Test schauen wir uns kurz die Smartwatch des Herstellers Mobvoi an. Das Besondere an der Wear OS Smartwatch ist ein DualScreen bestehend aus AMOLED- und LCD Display. Er soll im Vergleich zu anderen Wear OS Android-Smartwatches zu besseren Akkulaufzeiten führen. Außerdem ist sie unter anderem mit Pulssensor sowie GPS-Empfänger ausgestattet, was vor allem für Sporttreibende interessant ist.
Testfazit TicWatch Pro
PRO
- Pulsmesser & GPS-Empfänger
- Zahlreiche Sport-Profile & -Apps
- Display & Akkulaufzeit
- Bezahlen mit der Uhr
CONTRA
- Nichts für kleine Handgelenke
- Mobvoi-App bietet nur Basics
- Wear OS Performance
Ein Gerät, das man sich als Androiduser auf jeden Falls näher anschauen sollte. Denn es bietet wegen Wear OS 2 schier unendliche Möglichkeiten, insbesondere im Fitnessbereich. Die Uhr fällt etwas wuchtig aus. Alternativ empfehlen wir deshalb sich auch die schlankere TicWatc C2 näher anzuschauen.
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Besonderheiten
Highlights
Mit der TicWatch S und der TicWatch E hat Mobvoi bereits Erfahrung in der Herstellung von Android Wear OS Smartwatches. Mit der neuen TicWatch Pro versucht der Hersteller aus China einen draufzulegen und sich von den zahlreichen anderen Herstellern abzuheben.
Der so genannte Essential Mode nämlich soll die Akkulaufzeit erheblich verlängern, bis zu 30 Tage gibt der Hersteller an. Später mehr dazu. Bei Wear OS-basierten Smartwatches ist die Akkulaufzeit sonst eher bescheiden. Sie bewegt sich in der Regel quer über alle Hersteller hinweg zwischen einem und drei Tagen. Ähnlich sieht es bei der Apple Watch-Serie aus. Ganz anders bei den Herstellern Fitbit, Garmin oder Polar. Hier laufen die Sportuhren in der Regel zwischen 5 Tagen und mehreren Wochen, je nachdem welche Funktionen aktiv sind. Sie bieten aber nicht die ganze smarte (App-) Vielfalt von Android- und iOS-Smartwatches.
Die Idee und das Unterscheidungsmerkmal der TicWatch Pro: zwei aufeinander liegende Bildschirme, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen und so die Akkulaufzeit verbessern sollen:
Die weiteren Features ähneln denen anderer Wear OS Smartwatches. Dazu gehört ein 415mAh Akku, 4GB Speicher, 512MB RAM, GPS/AGPS, Bluetooth 4.2, Wi-Fi 802.11bgn, NFC für Google Pay und ein Pulsmesser. Als Hauptprozessor kommt ein Snapdragon Wear 2100 zum Einsatz, der aber unseren Erfahrungen nach nicht immer performant wirkte.
Die Displays
Ob der Dual-Screen tatsächlich die Akkulaufzeit verbessert, verraten wir weiter unten im Test. Folgende Eigenschaften und Aufgaben haben die Displays:
- Film compensated Super Twisted Nematic (FSTN)-Display: ist für den Essential Mode zuständig, standardmäßig aktiv, zeigt nur wichtigste Daten wie Uhrzeit, Datum, zurückgelegte Schritte und Pulswert an. Bietet keinen Zugriff auf Benachrichtigungen, Google Pay, GPS sowie Google Assistant und Apps. Der Essential Mode kann so eingestellt werden, dass er sich automatisch einschaltet, wenn die Akkulaufzeit 20%, 15%, 10% oder 5% erreicht. Das Display lässt sich auch auf Kosten der Akkulaufzeit ganz deaktivieren.
- Farbiges OLED-Display: ist für den Smart Mode zuständig, der alle möglichen Funktionen der Uhr verfügbar macht. Wird bei typischer Handbewegung automatisch aktiviert.
Die Alltags- und Workouttauglichkeit der beiden Displays ist unterschiedlich, besonders in hellen Umgebungen und direkter Sonneneinstrahlung. Hier ein extremer direkter Vergleich:
Es ist eindeutig erkennbar, dass das FSTN-Display im Vorteil und gut ablesbar ist während das OLED Display nicht mehr ablesbar ist. Das Problem: während Workouts zeigt das FSTN-Display keine Workoutdaten (wie Distanz, Puls, …) an. Für diese ist das OLED-Display zuständig, das im Schnitt zwar sehr gut, aber nicht immer ablesbar ist.
Der Wechsel zwischen den beiden Bildschirmen funktionierte im Test in der Regel zügig und ohne Probleme.
Design
Das Design des Wearables ist gelungen. Das heißt, es kann zu fast jeder Gelegenheit getragen werden ohne negativ aufzufallen. Sei es ein Geschäftsessen, im Büro oder Abends im Restaurant. Etwas wuchtig ist die TicWatch Pro durchaus, so dass man auch das entsprechende Handgelenk mitbringen sollte. Weiter unten gibt es Beispielbilder, die die Uhr am Handgelenk zeigen.
Garniert wird die Uhr mit einem Lederarmband. Dreht man das Armband um, wird man von einer Silikonschicht überrascht. Das ist besonders praktisch, weil das Armband somit sportfreundlicher und leichter zu reinigen ist.
Die zwei Tasten befinden sich zwei auf der rechten Seite. Mit der oberen Taste kann man die Smartwatch ein-/ausschalten, den Essential Mode verlassen und zum Menü navigieren. Die untere führt standardmäßig zur Mobvoi Fitness App, kann aber auch umprogrammiert werden.
Ticwatch Pro Praxistest
Viele Optionen
Weil Androids Wear OS als Betriebssystem installiert ist, verfügt die TicWatch Pro über unzählige Möglichkeiten die eigene Gesundheit und Fitness zu tracken. Wer schon eine Lieblingsapp hat, wird diese in vielen Fällen weiternutzen können. Sei es Strava, Runtastic oder auch Googles Fitnessapp.
Mobvois auf der Uhr vorinstallierte eigene Gesundheitsapp ist auch ok und trackt die wichtigsten Gesundheitsdaten, ohne dabei zu sehr in Details einzutauchen. Vergleicht man diese beispielsweise mit Garmins Connect oder Fitbits Fitnessplattform, so sind dann doch Welten dazwischen. Aber wie erwähnt: hat man eine TicWatch, so hat man eine Smartwatch und somit ist man nicht auf nur eine App festgelegt und kann aus einer Vielfalt an Apps wählen.
Der Ticwatch Pro verfügt über einen Pulssensor und einen GPS-Empfänger. Somit ist sie gut für einen Lauf im Freien geeignet. Wir nehmen sie also im Test zu einem Lauf mit. Neben dem Outdoor-Lauf sind standardmäßig Profile für einen Outdoor-Walk, Indoor-Lauf, Radfahren und Freestyle installiert. Schwimmen ist leider nicht dabei, obwohl die TicWatch Pro wasserdicht nach IP68 ist.
Laufen
Wir wählen für den Lauf Googles Fit-Training als Trainingsapp.
Während des Trainings ist das FSTN-Display aktiv, wobei das OLED-Display übernimmt, sobald man ein typische Handbewegung ausführt. Dieses Verhalten lässt sich in den Einstellungen aber auch individualisieren, falls man das OLED-Display immer eingeschaltet haben möchte. Hier Beispiele für Workoutdaten während des Trainings:
Und nach dem Training folgt eine Zusammenfassung:
Genauigkeit
In der Google Fit App gibt es dann die graphische Aufbereitung der Trainingsdaten. Benutzt man eine andere Sport-App, so stehen die Daten dort zur Verfügung.
Während des Trainings war auch ein Polars H10 Brustgurt dabei, um gegenzumessen, ob der Pulsmesser der TicWatch Pro den Puls genau genug misst. So sieht das Ergebnis für den mitgenommenen HR-Brustgurt aus:
Wie man anhand der Screenshots erkennen kann, hat die TicWatch Pro den ein oder anderen Schlenker und Zacken in der Messung, die da nicht hingehören. Die Durchschnitts- und Maxwerte liegen jedoch nicht all zuweit auseinander:
- Polar H10 HR-Brustgurt:
- Durchschnitt:158 S/min
- Max.:178 S/min
- TicWatch Pro
- Durchschnitt: 157 S/min
- Max.:182 S/min
Sportler, die es mit der Pulsmessung sehr genau nehmen, könnten also etwas enttäuscht sein. Besonders bei intensiven Trainings. Für eine genaue optische Pulsmessung spielen viele Faktoren eine Rolle. Wir haben dafür diese optische Pulmessung FAQ online gestellt.
Akkulaufzeit
Das große Plus der TicWatch Pro soll die zu vergleichbaren Smartwatches bessere Akkulaufzeit sein. Das ist die Idee hinter dem DualScreen. Diesbezüglich haben wir gemischte Gefühle. Es kommt sehr darauf an, wie und mit welchen Funktionen man tatsächlich die Smartwatch aktiv nutzt. Die vom Hersteller genannten 30 Tage im Essential Mode sind möglicherweise unter idealen Laborbedingungen möglich, in der Praxis sicherlich schwer zu erreichen.
Nutzt man die TicWatch Pro eher intensiv inkl. Benachrichtigungen, Apps und Sportworkouts mit GPS, so fühlt sie sich wie eine normale Smartwatch an und hält eins bis zwei Tage durch bevor sie wieder an die Steckdose muss.
Gehört man zu den Wenignutzer und Ab-und-an-Sportlern sind mehrere Tage drin. Insgesamt haben wir uns jedoch etwas mehr Akkulaufzeit erhofft.
Mobvoi TicWatch Pro Kaufen: Preise und Verfügbarkeit
Die TicWatch Pro ist inzwischen auch hierzulande verfügbar. Der UVP-Preis liegt bei 249,99 Euro.
Preis | Anbieter | Produktseite |
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Alternativen
Info zum Testgerät: Dieses Gerät wurde uns freundlicherweise vom Hersteller gestellt und wurde wieder zurückgeschickt.