HR-SensorPolar Tests

Polar H10 Test: Dieser HR-Gurt ist ein Muss für Sportler [Update]

Herzfrequenzdaten auch ohne Smartphone und Sportuhr aufzeichnen

Im Polar H10 Test geht es um den Herzfrequenzsensor des finnischen Herstellers, der HR-Daten aufzeichnen und auch ohne Sportuhr oder Smartphone auf seinem lokalen Speicher ablegen kann. Im Vergleich zum Vorgängermodell bringt er weitere Verbesserungen und neue Features mit, wie zum Beispiel das Einblenden von HR-Daten direkt in Videos, die mit GoPro Actioncams aufgenommen wurden.

[Update 24.03.19] Wie Polar am 20.03.19 mitteilte, sorgt ein Update dafür, dass der Sensor neben Bluetooth nun auch ANT+ beherrscht. So kann man seine Herzfrequenz in Echtzeit an verschiedene Geräte gleichzeitig übertragen. Zum Beispiel kompatible Fitnessgeräte, Fahrradcomputer oder andere Trainingsgeräte.

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Test Changelog

  • 25.03.2017: Ankündigung und erste Infos
  • 18.06.2017: Verarbeitung, Bedienung, Laufeinheiten, Einsatzgebiete

Polar H10 im Test: Äußeres und Verarbeitung

Polar hat den H10 mit einem neuen Brustgurt ausgestattet. Er besteht aus einem weichen Textilband mit mehr Elektroden. Dazu später mehr. Das weiche Material sorgt für einen guten Tragekomfort. Zusätzlich wurden neue Silikonpunkte eingearbeitet, die ein Verrutschen des Brustgurtes erschweren sollen:

Bei unseren Tests war in der Tat kein Nachjustieren des Gurtes erforderlich. Ob das nun an den neuen Silikonpunkten liegt, ist schwer zu sagen, hinterlässt aber einen guten Eindruck. Anbei ein Vergleichsbild mit dem Garmin HR-Premium Gurt, der keine Silikonpunkte hat:

Polar H10 vs Garmin HR Premium
Polar H10 vs Garmin HR Premium

Der Hersteller hat nach eigenen Angaben auch eine bessere Schnalle eingebaut. Diese besteht aus Kunststoff und ist leider nicht immer leicht zu bedienen. Insbesondere wenn man schwitzt und versucht, die Schnalle zu öffnen, kann es sein, dass man auf eine Art Widerstand durch die Schnalle stößt.

Polar H10 Schließe
Polar H10 Schließe

Polar H10 im Test: Unterwegs ohne Smartphone und Sportuhr

Neben den üblichen Einsatzszenarien für HR-Brustgurte eignet sich der Polar H10 Herzfrequenzsensor insbesondere für Sportarten, bei denen Smartphone und Sportuhr nicht mitgeführt werden können. Oder auch für Sportarten, bei denen das Tragen einer Sportuhr am Handgelenk nicht erlaubt oder die Datenübertragung nicht gewährleistet ist (z.B. Mannschaftssportarten, Schwimmen). Die Batterie hält bis zu 400 Stunden. Der Speicher reicht für eine Trainingseinheit von bis zu 40 Stunden.

Um ein Training ohne Smartphone oder Sportuhr zu starten, benötigen Nutzerinnen und Nutzer dennoch die Beat-App des Herstellers, die den Start- und Stoppmechanismus enthält. Über einen Menüpunkt in der App wählen sie, ob das Training über die App oder den Brustgurt selbst gestartet werden soll. Ein Startmechanismus am Sensor selbst wäre sicherlich noch besser, aber wahrscheinlich schwer zu realisieren, da das Gerät wasserdicht ist.

Nach dem Training werden die aufgezeichneten Herzfrequenzdaten sowohl mit Polar Beat als auch mit Polar Flow synchronisiert, sobald das Training über die App beendet wird.

Mit Smartphone oder Sportuhr

Der H10 von Polar zeichnet derzeit allerdings nur die Herzfrequenzdaten auf, keine Entfernungs- oder Geschwindigkeitsdaten, z.B. beim Laufen. Mit entsprechenden Apps oder Sportuhren können aber natürlich auch diese Daten aufgezeichnet und in den jeweiligen Apps ausgewertet werden. Im Test haben wir die App Beat verwendet, die auf das GPS des Smartphones zugreifen kann. Das Ergebnis sieht dann so aus

Die App überträgt diese Daten automatisch nach Flow, wo mehr Auswerte- und Exportoptionen zur Verfügung stehen.

Polar H10: Welche Vorteile bringt er?

Der Polar H10 wird mit dem neuen Pro-Brustgurt geliefert, der über eine zusätzliche Elektrode zur Reduzierung von Störsignalen bei der Aufzeichnung (Bewegungsartefakte) verfügt. Laut Hersteller ermöglicht die Kombination aus Sensor und Gurt das beste Übertragungssignal sowie die genaueste Herzfrequenzmessung, die er bisher realisieren konnte.

Eine der interessantesten Neuerungen steckt jedoch im Sensor selbst. Im Gehäuse befindet sich ein kleiner Speicher, der bei Bedarf eine Trainingseinheit von bis zu 40 Stunden aufzeichnen und nach der Einheit an die Polar Beat App übertragen kann. Diese leitet die Daten an den Polar Flow Service weiter, der die Trainingsdaten automatisch in das Trainingstagebuch einträgt.

Das Modell ist außerdem wasserdicht und kann beim Schwimmen die Herzfrequenzdaten entweder über eine analoge 5 kHz Übertragung an kompatible Geräte weiterleiten oder die Herzfrequenzdaten im lokalen Speicher speichern, um sie anschließend an die kostenlose Polar Beat App zu übertragen.

Der Sensor ist zukunftsorientiert konzipiert, denn ein Update-Mechanismus ermöglicht die Aktualisierung der Firmware, so dass in Zukunft Updates und neue Funktionen von Polar bereitgestellt werden können. Dies kann über die Polar Flow App oder die Polar Beat App erfolgen.

Mit welchen Apps und Geräten ist der Polar H10 kompatibel?

Der HR-Sensor H10 von Polar ist mit Bluetooth (BLE) ausgestattet und mit den wichtigsten Fitness-Apps kompatibel. Mit dem neuesten Software-Update wird auch ANT+ unterstützt, so dass er auch mit kompatiblen Sportuhren, z. B. von Garmin, verbunden werden kann. Besitzt der Nutzer bereits eine Sportuhr oder einen Tracker des Herstellers mit Bluetooth, sind diese ebenfalls mit dem Herzfrequenzsensor kompatibel. Auch Geräte anderer Hersteller sind in der Regel kompatibel, z. B. Suunto.

Wir haben uns einige Apps angeschaut und konnten beispielsweise die Apps Beat, Strava und Endomondo auf einem iPhone 8 Plus erfolgreich koppeln. Wichtig ist, dass die Kopplung direkt über die Fitness-App erfolgt und nicht über das Bluetooth-Menü des Smartphones. Ist der Sensor direkt mit dem Smartphone gekoppelt, sollte der Nutzer die Kopplung aufheben und die App aufrufen. Bei Nike+ Run Club hatten wir leider kein Glück, da es keine direkte Kopplungsoption in den Einstellungen gibt. Stattdessen weist die App darauf hin, den Brustgurt im Bluetooth-Menü des Smartphones zu koppeln. Gesagt, getan, aber ohne Erfolg.

 

In Verbindung mit den GoPro Hero 4 und 5 Kameras werden die entsprechenden Daten direkt in die GoPro Videos eingeblendet. Die Herzfrequenzdaten werden in das Video eingeblendet und wenn man weitere entsprechende Polar Trainingsgeräte (wie z.B. einen V800 oder M400) besitzt, auch Höhenmeter, Geschwindigkeit und Distanz der Einheit. So kann man den Kick jeder Kurve, jeder Steigung und jeder Welle noch einmal erleben und gleichzeitig die Herausforderungen der Tour analysieren.

Folgendes Hersteller-Video präsentiert den H10 im Video:

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Mehr Informationen

Quelle: Polar

Vergleich aktueller HR-Brustgurte und -Sensor-Modelle

Wer sich nicht sicher ist, ob der H10 das richtige Modell ist: unser separater Polar Herzfrequenz-Sensoren Vergleich und Tipps für die Auswahl helfen sicher weiter.

Hier gibt es die Vergleichstabelle mit den wichtigsten Unterschieden:

Polar Verity Sense vs OH1 vs H10 vs H9
Verity SenseOH1H10H9
SensorartOptischer PulssensorOptischer PulssensorEKG HR-BrustgurtEKG HR-Brustgurt
Körperpositionflexibel (in der Regel Ober-/Unterarm und Schläfe)flexibel (in der Regel Ober-/Unterarm und Schläfe)BrustBrust
WiederaufladbarJaJaNeinNein
Akkulaufzeit30 Stunden Training am Stück oder
22 Tage bei 1 Stunde Training am Tag
(mit Firmware 1.1.5)
12 Std.400 Std.400 Std.
Ausführungelastisches Armbandelastisches ArmbandPro Brustgurt (rutschfest und mit zusätzl. Elektroden)Soft Strap
Interner SpeicherBis zu 600 Std. Training mit PulsmessungBis zu 200 Std. Training mit PulsmessungFür 1 Trainingseinheit (40 Stunden)Nein
Training für internen Speicher startbar viavia Taste auf Gerätvia Taste auf Gerätnur via Smartphone (Polar Beat App-
ANT+JaJaJaJa
Bluetooth Low EnergyJaJaJaJa
Zwei Bluetooth-Verbindungen gleichzeitigJaNeinJaNein
5-kHz-Übertragung (Gymlink: Übertragung des Signals im Wasser und an kompatible Trainingsgeräte möglich)NeinNeinJaJa
Schwimm-Metriken (automatische Erkennung von Schwimmstil, Distanz, Tempos, Schwimmzüge und Ruhezeiten, SWOLF)JaNeinNeinNein
Pulssensormodus (HR-Broadcast via Bluetooth an andere Geräte und Apps)JaJaJaJa
RR-AufzeichnungNeinNeinJaJa
Kompatibel mit Drittanbieter-AppsJaJaJaJa
Wasserdicht‎50 m‎30 m‎30 m‎30 m
Bluetooth-Reichweite150 Meter (in Verbindung mit der Halterung)75 Meterk.A.k.A.
GewichtSensor 5 g, Armband und Halterung 12 g, Klammer 2 gSensor 5 g, Armband 12 g, Klammer 3,5 gSendeeinheit 21 g, Gurt 39 gSendeeinheit 21 g, Gurt 39 g

Polar H10 Test: Fazit

Der Polar H10 hat uns im Test insgesamt gut gefallen. Besonders hervorzuheben sind die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten, die Wasserdichtigkeit sowie der Tragekomfort. Verbesserungsbedarf sehen wir bei der Kunststoffschließe, außerdem hätten wir uns einen Start-/Stopp-Mechanismus gewünscht, der völlig unabhängig von der App ist.

Polar H10: Preis, Kaufen, Verfügbarkeit

Der Polar H10 Sensor ist ab sofort erhältlich. Der UVP-Preis liegt bei EUR 89,95. Er kann beispielsweise hier gekauft werden:

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6 Kommentare

  1. Was ich leider nicht verstehen kann, dass man den H10 nicht aufladbar gemacht hat. Die blöden Batteriewechsel beim H7 nerven mich gewaltig, zuletzt hat es mir sogar den seitlichen Kontakt verbogen, weil ich den H7 zu schlampig zugeschraubt habe, d.h. Batterie sofort leer (und ich bin kein Super Sportler, der in der Woche 40km und mehr läuft).

    Also, falls noch mal ein H11 kommt: bitte mit Aufladung über USB!

  2. Hallo, warum ist im H11 kein Beschleunigungsmesser um die Bodenkontaktzeit zu messen?
    Für Läufer sehr hilfreich… siehe Garmin!
    Ebenso vermisse ich bei der App oder im Polar Flow die besten 1, 5, 10, 21km und Marathon.
    Danke trotzdem für eure Mühe das Produkt aktuell zu halten.
    Habe die V800 nu seid 3 Jahren und bin zufrieden!

  3. Geldmacherei
    Wer trainiert heute schon ohne Uhr oder Handy…..
    Okay keine Artefakte mehr, was ich bestätigen kann,
    Aber das coolste Gimmick: die Einblendung in die GoPro Videos ist aktuell nicht möglich.
    Nach Rücksprache mit dem Support, keine Ahnung wann genau und wie.
    „Wir haben keine Infos von unseren finnischen Entwicklern…..“

    90 Ocken für das Beheben von Messfehlern, was in meinen Augen beim H7 nicht passieren darf….
    Geldmacherei

  4. Besonders vor dem Hintergrund, das du das GoPro–Feature vermisst ist deine Aussage hirnrissig 😉 – Wer trainiert ohne Uhr oder Handy?? z.B. Jeder Schwimer 😉
    Und wer trainiert heute schon mit einer Gopro?? Ich würde einiges wetten, das die Zahl auf die erste Frage höher ist.

    In jedem Fall sind beides nette Zusatz-Features.

    Ein Akku. der alle paar Tage über USB geladen wird macht auch wenig Sinn – wenn das Gerät wasserdicht bleiben soll…
    Zumal ja auch der Mechanismus angepasst wurde.
    Die Knopfbatterie ist schon perfekt momentan. Und für schlampiges zuschrauben kann Polar ja nichts 😉

    Mittlerweile „nur“ noch ca. 60 Euro – dementsprechend ist meine Wahl auf diesen Sensor gefallen (alternative wäre für mich Wahoo gewesen).
    Danke für das Review.

  5. Supertest. Überschrift „Mit welchen Apps und Geräten ist der Polar H10 kompatibel?“ Antwort im Text dazu absolut erschöpfend „mit den führenden Fitness-Apps kompatibel“. Leider ist nach dieser dürftigen Aussage, dann runtastic keine führende Fitness-App mit runtastic ist der H10 nämlich wohl nicht kompatibel. Großes Kino Polar. Und großes Kino für die Autoren dieses Tests.

  6. Hat jemand Erfahrung ob der H-10 Sensor bei Kraulwenden und starkes abstoßen wirklich hält?

    Der H-7 Sensor war dafür ungeeignet.

    Vielen Dank für die Rückfinfo.

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