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Fitbit „Higgs“: Neue Fitness Smartwatch noch dieses Jahr? [Update]

Fitbits „Higgs“ genanntes Projekt bereitet eine neue Fitness-Smartwatch vor, so brodelt es zumindest seit einigen Monaten in der Gerüchteküche. Nun ist das keine Überraschung, weil durch Fitbits Übernahme der Smartwatch Spezialisten Pebble und Vector eben das erwartet wurde.

Fitbits CEO James Park hat sich wiederholt zu einigen Gerüchten bestätigend zu Wort gemeldet und weitere interessante Details verraten (z.Bsp. hier). Da inzwischen viele bestätigte Informationen zu Fitbits geplanten Sportuhr vorliegen, fassen wir diese hier zusammen.

Hinweis: Inzwischen hat Fitbit die Uhr offiziell vorgestellt. Sie heißt Fitbit Ionic. Unter dem genannten Link haben wir alle neuen Informationen zusammengetragen.

Blaze 2? Eher nicht…

Yahoo Finance wurden Fotos und Informationen zugespielt, die darauf schließen lassen, dass Fitbits neue Fitness Smartwatch ein zur Fitbit Blaze ähnelndes Design erhält. Sie soll noch dieses Jahr für etwa 300 US-Dollar auf den Markt kommen. Die im Fitbit „Higgs“ entwickelte Smartwatch wird aber vermutlich nicht die Blaze 2. Denn angeblich sind die Blaze 2 sowie der Fitbit Charge 3, der Nachfolger des Bestsellers Charge 2, bereits für das Jahr 2018 in Planung, wie Bloomberg berichtet. Außerdem sei auch eine neue Version der smarten Körperwaage Fitbit Aria in Arbeit, die Daten via Bluetooth an die Fitbit App senden kann.

Fitbit Higgs Smartwatch (Screenshot: finance.yahoo.com)
Fitbit Higgs Smartwatch (Screenshot: finance.yahoo.com)

Somit ist der finale Name noch nicht bekannt, aber anhand der Bilder ist zu erkennen, dass die neue Uhr wie die Blaze zwei Tasten auf der rechten und eine auf der linken Gehäuseseite besitzt.

Fitbit Higgs Smartwatch (Screenshot: Wareable)
Fitbit Higgs Smartwatch (Screenshot: Wareable)

Wie weitere Modell-Bilder enthüllen, besteht der Pulssensor nicht nur aus grünen LEDs, wie sie in der Regel bei den meisten Sportuhren- und Fitnessarmband-Herstellern eingesetzt werden. Grünes Licht liefert am Handgelenk gute Ergebnisse.

Die Bilder deuten darauf hin, dass zusätzlich 2 rote LEDs verbaut werden sollen. Rote LEDs werden im Rahmen der Pulsoxymetrie am Finger eingesetzt und erleichtern die Ermittlung der arteriellen Sauerstoffsättigung. Rotes und infrarotes Licht ermöglicht nebenher auch am Finger präzise Pulsfrequenzwerte. Darüberhinaus können bei mehr Hauttypen genauere Pulswerte ermittelt werden werden, da rotes Licht beispielsweise dunklere Hauttypen besser durchdringt.

Fitbit mit roten LEDs (Screenshot: Wareable)
Fitbit mit roten LEDs (Screenshot: Wareable)

Ob die verbaute LED-Kombination nun bedeutet, dass die neue Fitbit sehr präzise Pulswerte ermitteln und zusätzlich die Blutsauerstoffsättigung nichtinvasiv, also ohne die Entnahme einer Blutprobe, bestimmen kann, bleibt abzuwarten. TomTom hat mit der Spark 2 Cardio (unser Test) und einer ähnlichen LED-Kombi vor Markteinführung ein ähnliches Feature-Set angekündigt, aber die verbauten roten LEDs aus nicht genannten Gründen nie aktiviert.

Schwierigkeiten hier und da

Ganz so einfach scheint es Fitbit bei der Entwicklung der neuen Plattform nicht zu haben, denn Fitbits ursprünglicher Plan war es wohl die Uhr sowie eigene Bluetooth In-Ears (Codename „Parkside“) noch in der ersten Jahreshälfte 2017 in den Handel zu bringen. Wie aber das US-Nachrichten- und Medienunternehmen Bloomberg neulich berichtet hat, kämpft Fitbit an verschiedenen Fronten mit dem Projektfortschritt.

So verzögern auf der einen Seite Mitarbeiter, die dem Unternehmen den Rücken kehren den Projektzeitplan und die Umsetzung von geplanten Features, wie zum Beispiel den in den Mittelpunkt gestellten App Store für die Smartwatch. Fitbits CEO bestätigte aber zuletzt gegenüber The Verge, dass der App Store zum Start verfügbar sein und das SDK für alle Entwickler schnellstmöglich nachgeliefert werden soll. Zum Starttermin werden allerdings nur einige wenige Drittanbieter-Apps zur Verfügung stehen.

Auf der anderen Seite verhindern gescheiterte Kooperations-Verhandlungen, wie etwa die mit dem Musik-Streamingdienst Spotify, ebenfalls das zeitnahe Realisieren von angekündigten Eigenschaften. Immerhin hat Fitbit mit Pandora Media einen Ersatzpartner gefunden, der seine Musik-Streaming-Dienste allerdings nicht weltweit anbietet.

Wie die Insider, die auch die Fotos geleaked haben, berichten, kam es auch auf technischer Ebene wohl zu Schwierigkeiten. So hatte Fitbit in einem dem finalen Produkt nahen Prototypen mit der Genauigkeit des GPS-Empfänger zu kämpfen, weil dieser an einer falschen Stelle untergebracht war. Das hatte zur Folge, dass Fitbit das Design des Gehäuses umgestalten musste, um ein konsistent gutes GPS-Signal zu empfangen.

Als ob das nicht genug Probleme wären, kamen noch Schwierigkeiten bei der technischen Umsetzung zur angekündigten Wasserdichtigkeit hinzu. Die letzte Aussage von CEO James Park zu diesem Thema fällt aber positiv aus. Das Gerät soll bis zu 50 Meter wasserdicht sein.

Technische Neuerungen

Auf der technischen Seite soll Fitbits neue Sportuhr im Vergleich zu jetzigen Fitbit-Modellen bei Markteinführung viele Verbesserungen mitbringen. Dazu gehören Merkmale wie:

  • Eigener App-Store.
  • Wasserdichtigkeit – die meisten aktuellen Fitbit Tracker sind lediglich spritzwassergeschützt.
  • Genauer GPS-Empfänger – bis auf die Fitbit Surge enthält kein Fitbit Tracker einen integrierten GPS-Empfänger.
  • Neue, nicht näher genannten biometrische Sensoren – dabei sind nicht die üblichen Verdächtigen wie ein optischer Pulssensor oder ein Beschleunigungssensor gemeint.
  • Farbiges AMOLED Touch-Display mit 1000 nit – entspricht in etwa der Display-Helligkeit der Apple Watch 2.
  • Natives Musik-Streaming Feature – passend hierzu bringt Fitbit auch eigene Bluetooth In-Ears (Codename „Parkside“) auf den Markt.
  • Bargeldloses Bezahlen via NFC.
  • 4 Tage Akkulaufzeit.
  • Aluminium Unibody Gehäuse.
Fitbit Bluetooth In-Ears (Screenshot: finance.yahoo.com)
Fitbit Bluetooth In-Ears (Screenshot: finance.yahoo.com)

Aussicht auf Erfolg?

Ob Fitbits neue Fitnessuhr ein Erfolg wird, ist aufgrund oben genannter Hindernisse schwer absehbar. Schafft es Fitbit aber einem sportbegeistertem Kunden im finalen Produkt unter anderem ein wasserdichtes Gehäuse, präzise GPS-Aufzeichnungen sowie 4 Tage Akkulaufzeit zu bieten, würde das Gerät zu einem starken Konkurrenten zu auf Android Wear basierenden Smartwatches und Apples Watch werden und seine Abnehmer finden. Ohne diese wichtigen Unterscheidungsmerkmale wird es Fitbit, zumindest bei diesem Modell, in Zukunft aus unserer Sicht aber schwer haben. Nicht zu vergessen ist, dass auch die Konkurrenz nicht schläft. Zu nennen ist hier die bald in den Handel kommende Garmin Vivoactive 3.

Zum Weiterlesen:


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