Im Huawei Fit Test werfen wir einen kurzen Blick auf den Fitness-Tracker, der insbesondere für Läufer und Schwimmer interessant ist. Er ist wasserdicht, hat einen integrierten Pulsmesser und unterstützt planbare Lauftrainings. Einen GPS-Empfänger hat er leider nicht, kann aber das GPS des mitzunehmenden Smartphones nutzen.
Mit einem UVP-Preis von 149 Euro ist das sportliche Gadget besonders attraktiv und liegt preislich unter vergleichbare Tracker.
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Testübersicht
- Für Selbstoptimierer geeignet
- Komfort
- Laufprogramme zur Wettkampfvorbereitung
- Schwimm-Metriken während Schwimmen
- GPS via Smartphone
- Displaybedienung
- Kein integrierter GPS-Empfänger
Huawei Fit
Der Huawei Fit ähnelt von den Features her dem Huawei Band 2 Pro, das wir in einem ausführlichen Band 2 Pro Test auf dem Prüfstand hatten. Allerdings fehlt dem Fit ein GPS-Empfänger, so dass bei Bedarf immer das Smartphone mitgenommen werden muss, um zurückgelegte Strecken aufzuzeichnen. Dafür ist im Vergleich zum Band 2 Pro das ständig aktive Display größer und besser ablesbar.
Wie andere Hersteller auch, versucht auch Huawei augenscheinlich das Fitnessumfeld für sich zu gewinnen. Das erkennt man auch daran, weil Huawei vor kurzem mit der Watch 2 (unser Huawei Watch 2 Test) eine Android Wear Smartwatch für Sportler in den Handel brachte.
Das Huawei Fit bringt folgende Highlights mit:
- Integrierter Pulssensor: misst im Sportmodus sekündlich, im Tagesmodus alle 30 Minuten
- Activity-Tracker: zeichnet 24/7 Schritte, Distanzen, Kalorienverbrauch auf und trackt den Schlaf automatisch
- Wasserdicht bis 5 ATM: hält einem Wasserdruck bis 5 ATM stand
- Sportmodus: Zeichnet Geschwindigkeit, Bewegung und Distanz auf
- Schwimm-Modus: Zeichnet die Anzahl geschwommener Bahnen, Züge, SWOLF-Wert, Tempo, Schwimmstil auf
- Echtzeit-Coach: während des Laufens hält die HUAWEI FIT immer mit Ihrer Leistung Schritt und informiert Sie z.B. über Ihre Herzfrequenz, empfohlene Tempoänderungen und erreichte Streckenpunkte
- Laufalgorithmus von FIRSTBEAT: analysiert den Laufstil und bietet ein maßgeschneidertes Training, um Ausdauer und Strecken zu erhöhen, sowie den VO2Max zu berechnen.
- Atmungs-Coach
- Diverse Smartphone-Benachrichtigungen
Huawei Fit im Test: Äußeres
Im Allgemeinen ist das Wearable gut verarbeitet. Das gilt für das Gehäuse samt Display als auch für das Silikonarmband.
Das Silikonarmband macht einen angenehmen Eindruck, denn es ist weich und anschmiegsam. Das Tragegefühl ist sehr gut. Das Armband lässt sich auch gegen ein anderes austauschen, um den Gesamt-Look der Uhr anzupassen.
Der Verschluss ist realisiert wie bei einer klassischen Uhr, was die Handhabung vereinfacht.
Das Huawei Fit fällt im Vergleich zu ähnlichen Tracker eher klein aus. Dementsprechend macht es am Handgelenk einen dezenteren Eindruck.
Hier ein Vergleich mit einer Garmin Fenix 5 und Polar M430 Laufuhr:
Die Größe des Fit macht sich auch bei der Ausstattung bemerkbar. So fehlt ihm etwa ein GPS-Empfänger, um zurückgelegte Strecken aufzuzeichnen oder mit diesem präzisere Laufmetriken zu ermitteln. Der Akku hält je nach Einsatz bis zu etwa 6 Tage, bevor er wieder aufgeladen werden muss.
Das nicht immer gut reagierende Touch-Display des Fit ist dauerhaft aktiv und meistens gut ablesbar, auch bei direkter Sonneneinstrahlung.
Den Pulssensor untersuchen wir im Huawei Fit Test in einer Laufeinheit (siehe weiter unten) und vergleichen die Messungen mit denen einer Garmin Fenix 5:
Bedienung und App
Das Display ist dauerhaft hintergrundbeleuchtet, so dass die ausreichend große Darstellung der angezeigten Zeichen und Grafiken jederzeit abgelesen werden kann.
Die Bedienung erfolgt gänzlich über Tipp- und Wischgesten. Leider haben wir es im Huawei Fit Test nicht immer auf Anhieb geschafft, die gewünschten Bedienungsaktionen zuverlässig auszuführen, auch im trockenen Displayzustand. Es kam ab und an zu Fehlinterpretationen der ausgeführten Wischgesten. Vielleicht braucht man aber auch etwas mehr Zeit zum Einüben.
Einige Einstellungen lassen sich über die Uhr selbst, alle Einstellungen aber bequemer über die Huawei Wear App vornehmen, in der auch weitere mobile Huawei Geräte verwaltet werden können.
Für die Fitness- und Aktivitätsdaten kommt die Huawei Health App zum Einsatz, die zusätzlich installiert werden muss:
Die Huawei Health App finden wir gelungen, weil sie übersichtlich ist und jede Menge Gesundheitstipps enthält. Insbesondere im Abschnitt für die Schlafaktivitäten.
Etwas ungewöhnlich ist der Weg des Herstellers zwei Apps für den Tracker anzubieten. Eine für die Trackereinstellungen und eine für die Fitnessdaten. Das sorgt vielleicht für eine klare Funktionstrennung und einfachere Weiterentwicklung der Apps, aber letztlich ist es komfortabler alle Funktionen in einer App zu haben.
Sportaktivitäten
In unserem Test nehmen wir das Huawei Fit exemplarisch zum Laufen mit. Auf dem Tracker selbst können neben dem Laufen auch andere Sportprofile ausgewählt werden, darunter Radfahren sowie Schwimmen. Zum Schwimmen später mehr.
Wie beim kleineren Huawei Fitness-Armband Band 2 Pro (unser Huawei Band 2 Pro Test) stehen für Läufer Laufprogramme zur Verfügung, die in der Health App geplant werden. Nur dass das Band 2 Pro einen integrierten GPS-Empfänger hat und das Huawei Fit nicht.
Auch das Fit bietet erweiterte Firstbeat-Features, die dafür sorgen, dass nach dem Sport auch fortschrittlichere Aussagen über Trainingsbelastung sowie Vorschläge zur Erholungsdauer zur Verfügung stehen. Firtsbeat ist ein Spezialist für Herzfrequenzanalysen, der sich in Trackern von beispielsweise Garmin, Samsung, Suunto oder auch Sony wiederfindet.
Möchte man die Strecke während des Trainings aufzeichnen, muss man das Smartphone mitnehmen. Ansonsten ermittelt der integrierte Beschleunigungs-Sensor des Fit Metriken wie Geschwindigkeit, Tempo oder Distanz.
Ist man sich nicht sicher, ob man lieber das Huawei Band 2 Pro oder Fit kaufen möchte, dann hilft vielleicht folgender Hinweis: Erstellte Trainingsprogramme, wie wir es gleich erstellen werden, können auf das Huawei Fit übertragen und vor dem Training direkt über die Uhr gestartet werden, ohne die Mitnahme eines Smartphones. Beim Band 2 Pro ist es so, dass man das Smartphone mitnehmen muss, um ein Programm zu starten, weil sie sich nicht auf das Gerät übertragen lassen. Man kann natürlich auch ohne erstellten Plan laufen. Dann ist kein Smartphone nötig.
Laufen
Für den Anfang gehen wir eine runde Laufen. Huawei hat beim Fit speziell an Läufer gedacht, denn es lassen sich in der Health App Laufprogramme planen und nach Synchronisierung mit Uhr von der Uhr aus starten.
In den vordefinierten Laufprogrammen finden sich beispielsweise 5 km-, 10 km-, Halbmarathon- oder Marathon-Läufe, auf die man sich über das Programm über mehrere Wochen vorbereiten kann. Alternativ kann man auch selbst einen Trainingsplan definieren.
So kann ein Laufprogramm dann ausfallen (Auszug):
Wer die Laufprogramme nicht nutzen möchte, startet eine Laufeinheit über das entsprechende Profil auf der Uhr. Während des Laufens vibriert der Tracker, wenn der individuell maximale Puls erkannt wird, um vor Überbelastung zu schützen. Das sollte man zum Anlass nehmen, um einen Gang runterzuschalten. Natürlich darf man sich nicht nur auf die Warnungen des Wearables verlassen, sondern sollte vor allem auf die eigenen Körpersignale achten und hören.
Nach dem Laufen werden alle erfassten Daten übersichtlich in der Health App dargestellt:
Und noch die HR-Daten:
Puls- und Laufwerte-Genauigkeit
Während des Fit Tests war die Garmin Fenix 5 dabei, von der wir wissen, dass sie bei konstanten Lauftrainings gute Pulsmesswerte liefert. Da es beim Huawei Fit keine Option gibt, um die Messdaten aus der Huawei Health App zu exportieren, können wir die Messung nur rein visuell sowie über Durchschnitts- um Maximalwerte vergleichen.
So sieht die Messung der HR- sowie Laufmetrikdaten der Garmin Fenix 5 aus:
Rein visuell sehen die Messkurven ähnlich aus. Aber auch Maximal- und Durchschnittswerte können überzeugen, denn diese sind identisch, wie man anhand der Screenshots sehen kann:
- Huawei Fit HR-Werte
- Durchschnitt: 157 S/min
- Max.: 169 S/min
- Garmin Fenix 5 HR-Werte
- Durchschnitt: 157 S/min
- Max.: 169 S/min
Bei den GPS-bezogenen Messmetriken hat die Fenix 5 die Nase vorn, weil sie über ihren eingebauten GPS-Empfänger präzisere Daten messen kann. Das Fit bezieht seine Daten ausschließlich aus seinem Beschleunigungs-Sensor. Im Endergebnis schlägt sich das Fit bis auf die GPS-Messmetriken gut, denn es liefert im Vergleich zur Fenix 5 ähnliche Resultate. Hier einige Beispiele (siehe auch Screenshots oben):
- Huawei Fit
- Durchschnittstempo: 08:01 min/km
- Distanz: 3,94 km
- Kalorien: 354
- Garmin Fenix 5:
- Durchschnittstempo: 07:29 min/km
- Distanz: 4,23 km
- Kalorien: 350
Huawei Schwimm-Test
Nach dem Auspacken des Fit aus seiner Verpackung, überraschte uns das Gerät während der Einrichung mit einem Software-Update. Eines der neuen gelisteten Features war die Unterstützung für Schwimmtrainings. Und so nahmen wir das Gerät neugierig kurzerhand mit ins Schwimmbad.
Da die Bedienung eines nassen Displays eine Qual sein kann, sollte man das Training auf der Fitness-Uhr im trockenen Zustand starten. Den Rest übernimmt danach die Automatik des Geräts. Das Pausieren der Einheit auf dem Gerät muss bei Pausen nicht erfolgen, denn das Gerät erkennt diese und pausiert die Aufzeichnung selbständig.
Während des Schwimmens setzt das Huawei Fit seinen Beschleunigungs-Sensor ein. Mit 5 ATM ist sie zwar für das Schwimmen geeignet, Tauchaktivitäten sollte man aber meiden. Unter den wichtigsten automatisch ermittelten Schwimmmetriken befinden sich beispielsweise: Anzahl der Bahnen, Kalorienverbrauch, durchschnittliche Pace, Anzahl der Schwimmzüge, SWOLF sowie der Schwimmstil. Recht umfangreich wie man sieht.
In unserem Huawei Fit Test erkennt das Gerät für ein kurzes Schwimmtraining alle geschwommenen Bahnen korrekt:
Huawei Fit: Preis & Kaufen
Wer sich für das preislich interessante Fit interessiert, kann ab sofort im Handel (UVP-Preis: 149 Euro) zuschlagen. Beispielsweise hier:
Huawei Fit Test – Fazit
Unser Huawei Fit Kurz-Test konnte Ihnen hoffentlich eine bessere Vorstellung von dem Gerät und seinen Eigenschaften vermitteln. Nicht so gut gefallen hat uns vor allem das nicht immer gut reagierende Display sowie die App-Rahmenbedingungen, die das Nutzen aller Features des Trackers erst ermöglichen.
Besonders gut gefallen haben uns auf der anderen Seite die Möglichkeit den Puls während Workouts aufzuzeichnen. Außerdem finden wir die Laufprogramme sowie den guten Support während Schwimmtrainings gelungen.
Wer allerdings nicht auf GPS-Aufzeichnungen verzichten kann, sollte sich auch bei der Konkurrenz umschauen. Hier einige Beispiele:
Tests und Berichte zum Weiterlesen:
Hinweis: Dieses Gerät wurde uns für eine 2-wöchige Testphase freundlicherweise vom Hersteller selbst zur Verfügung gestellt.