Wir haben das Xiaomi Mi Band 4 im Test, der Nachfolger des Mi Band 3, und zeigen, ob sich ein Wechsel zum weiterhin günstigen Fitness-Armband lohnt. Der Vorgänger ist zwar preislich attraktiv, hat aber auch einige Schwächen. Unter anderem haben wir beim Vorgänger das Display kritisiert, das während des Sports nicht gut ablesbar war. Wie sich das Wearable in der Praxis schlägt, was neu ist und ob Verbesserungen vorgenommen wurden, offenbart unser Mi Band 4 Erfahrungs- und Testbericht.
Xiaomi Mi Band 4 Test: Fazit
Was uns gefällt
- Preis-Leistung
- Akkulaufzeit
- Display & Bedienung
- Grundlegende Tracking-Funktionen
Was uns nicht gefällt
- Design
- Ungenau beim Sport
- Akku-Ladekonzept
- App Account Registrierung
Das Xiaomi Mi Band 4 hat sich im Vergleich zum Vorgänger weiterentwickelt und Schwächen zum Teil beseitigt. Es wird aufgrund des Preis-Leistungsverhältnisses sicherlich in unseren TOP 10 der besten Fitnessarmbänder aufgenommen. Das Display ist nun zwar besser ablesbar, aber die Art und Weise wie der Tracker aufgeladen werden muss bleibt nervig. Preislich behält das Xiaomi Mi Band 4 seine Attraktivität und bleibt unkompliziert, bis auf die Registrierung in der App. Für sportlich engagierte Menschen empfehlen wir weiterhin sich bei der etwas kostspieligeren Konkurrenz wie Fitbit, Garmin, Samsung oder auch Polar umzuschauen. Wer hingegen grundlegende Tracking-Funktionen sucht, ist beim Mi Band 4 durchaus richtig.
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Xiaomi Mi Band 4: Neuerungen
Die vierte Generation der Mi Band-Reihe bringt natürlich einige Neuerungen mit sich und hoffentlich auch Verbesserungen wie unser Mi Band 4 Test zeigen wird.
Wie bei den Vorgängern steht wieder das Preis-Leistungsverhältnis im Vordergrund. Dementsprechend darf man sich auch nicht mit einigen Nachteilen ärgern lassen. Preislich liegt das Mi Band 4 unter 40 Euro und ist somit deutlich günstiger wie etwa Fitbits preiswertester Tracker, der Inspire und Inspire HR. Einzig Samsungs Galaxy Fit e (Amazon Produktseite*) hält sich in einer ähnlichen Preissphäre auf, das aber nicht mit dem besseren Galaxy Fit verwechselt werden sollte.
Das Mi Band 4 enthält alle Standard-Tracking Features des Mi Band 3, bietet aber zusätzlich für einen ähnlichen Preis einige nennenswerte Neuerungen. Dazu gehören:
- Farbiges, 0.95″ großes AMOLED Touchdisplay. Im Vergleich zum Vorgänger etwa 40% größer und eine starke Verbesserung. Die Auflösung liegt nun bei 120 x 240 Pixel.
- Schwimmprofil für die Aufzeichnung von Schwimmtraining im Schwimmbad.
- Steuerung des Smartphone Musicplayers über das Display des Mi Band 4
- Anpassung des Displayaussehens mittels zahlreicher Looks (via App runterladbar)
Zu den weiteren Features gehören eine Uhrzeit- und Datumsanzeige, Daten zu hinterlegten Schritten und Distanzen, ein Schlaftracker, verbrauchte Kalorien, Pulsmessung, eine einfache Stoppuhr und ein paar weitere Gimmicks.
Die Akkulaufzeit liegt weiterhin bei etwa 20 Tagen, wobei bei aktiver Nutzung und viel Sport mit etwa 10 Tagen zu rechnen ist. Außerdem sinkt die Akkulaufzeit, wenn man weitere Funktionen aktiviert, wie die 24/7 Pulsmessung. Die Wasserdichtigkeit beträgt 5 ATM, wie sie auch bei den bekannteren Herstellern wie Fitbit, Garmin oder Polar angeboten wird. 5 ATM erlauben es in der Regel das Gerät auch während des Schwimmens im Schwimmbad zu tragen. Tauchen oder längere Tauchgänge sollte man jedoch vermeiden.
Weiterhin gibt es eine Anrufannahme-Funktion, die Option Alarme und Timer direkt über den Bildschirm zu bedienen sowie die Anzeige von Wetterdaten.
Xiaomi Mi Band 4: Ergonomie und Design
Von außen sieht das Mi Band 4 wie sein Vorgänger aus. Auch das Silikonarmband behält Formfaktor und Größe, so dass man Armbänder des Vorgängers weiternutzen kann, falls man eines sein Eigen nennt. Leider erbt das Mi Band 4 somit auch einen unserer Kritikpunkte des Mi Band 3: man muss weiterhin die Tracker-Einheit für das Aufladen über das mitgelieferte USB-Ladekabel jedes Mal aus dem Armband nehmen und in den Ladeadapter stecken.
Wäre dieser Vorgang leichtgängig, würden wir uns nicht so sehr darüber ärgern. Aber das Herausnehmen ist nicht ohne Weiteres möglich und mit etwas Fummelarbeit verbunden. Irgendwie hat man ständig die Sorge, dass das Armband beim Herausnehmen einen Schaden abbekommt. Glücklicherweise ist dies in unserem mehrwöchigen Mi Band 4 Test nicht geschehen, denn das Armband ist anscheinend flexibel genug und zeigt auch nach längerem Gebrauch noch keine Anzeichen für Verformungen.
Das Tragegefühl geht in Ordnung. Etwas klobig fällt die Einheit aufgrund ihrer Höhe aus. Aus unserer Sicht hätte sie gerne flacher ausfallen können.
Xiaomi Mi Band 4 Test: Display & Bedienung
Display
Unser größter Kritikpunkt, das schwer ablesbare 0,78-Zoll Display des Mi Band 3, wurde aber praktisch beseitigt. Denn das Xiaomi Mi Band 4 ist mit einem neuen AMOLED Farbdisplay ausgestattet, das mit 0,95 Zoll deutlich größer, heller und somit besser ablesbar und bedienbar ist. Die Auflösung beträgt 120 x 240 Pixel und trägt auch dazu bei, das mehr Daten auf dem Display angezeigt werden. Zusätzlich kann die Displayhelligkeit angepasst werden, falls man sich öfters im Freien aufhält. Insgesamt hebt das Display das Mi Band 4 im Vergleich zu seinen Vorgängern auf ein neues Level.
Weitere Fitness-Armbänder mit guten Displays sind beispielsweise das Garmin Vivosmart 4, Polar A370 oder das Samsung Gear Fit 2 Pro. Zum Vergleich: so sieht das Display des Vorgängers Mi Band 3 aus. Es ist kaum ablesbar:
Das Aussehen des Startmenüs lässt sich über die App sehr gut anpassen. Es stehen zahlreiche Hintergrundbilder zur Verfügung, aus denen man wählen kann. Hier ein kleiner Auszug:
Bedienung
Am unteren Bildschirmrand gibt es weiterhin eine kapazitive Taste, die zwar mit dem Finger nicht spürbar, aber dennoch zuverlässig bedient werden kann. Diese Taste wird eingesetzt, wenn man Menüs verlassen oder ein Workout beenden möchte. Das Gerät hat leider keine mechanische Tasten, was dazu führt, dass es bei nassen oder schwitzigen Fingern beispielsweise während des Sports manchmal nicht zuverlässig bedient werden kann. Wer mit einem Wearable seriös und zuverlässig Sport betreiben möchte, schaut auch in unsere Liste der besten Fitness- und Sportuhren.
Voreingestellt ist das Display deaktiviert. Erst durch ein Tippen auf die kapazitive Taste, wacht es auf und lässt sich ablesen. In der Mi Fit App lassen sich aber auch andere Optionen auswählen. So kann eingestellt werden, dass ein Wisch über das Display oder eine typische Armbewegung das Display aktiviert. Letztere Option kann zeitlich sogar eingeschränkt werden, so dass störendes Leuchten durch eine ungewollte Armbewegung im dunklen Schlafzimmer vermieden werden kann.
Neben der berührungsempfindlichen Taste bringt das Mi Band 4 auch Wischgesten zur Gerätesteuerung mit. Über diese navigiert man mittels hoch/runter und seitlichen Gesten recht zuverlässig und zügig durch die Menüs.
Xiaomi Mi Band 4: Einrichtung
Leider gestaltet sich die Ersteinrichtung des Mi Band 4 wie beim Vorgänger weiterhin holprig. Vor allem, wenn man mit Xiaomi noch nicht in Berührung gekommen ist und noch kein Xiaomi-Account hat. Das Bluetooth-Koppeln mit einem iPhone war problemlos möglich, die Einrichtung eines Xiaomi-Accounts jedoch nicht. Wir wählten die Option einen neuen Account bei Mi zu eröffnen. Dort gibt es dann zwei Optionen: sich per E-Mail oder Handynummer bei Xiaomi zu registrieren.
Auch dieses Mal warteten vergeblich auf die angekündigte Mail, die einen Bestätigungslink beinhalten und auf den man klicken sollte. Anscheinend ist eine erfolgreiche Registrierung reine Glücksache. Mit einem Gmail-Konto beispielsweise, hatten wir keine Probleme. Eine kurze Internetrecherche ergab, dass ähnliche Probleme beim Einrichten von Xiaomi Accounts schon lange existieren und anscheinend immer noch nicht gelöst sind.
Ist die Hürde einer erfolgreichen Account-Erstellung einmal übersprungen, gestaltet sich das weitere Einrichten des Xiaomi Mi Band 4 im Test ohne Probleme. Das Fitness-Armband zieht sich automatisch Updates aus dem Netz, falls welche verfügbar sind.
Xiaomi Mi Band 4 Test: Alltag und Sport
Fitness-Tracking
Das Mi Band 4 ist als Fitness-Tracker unter anderem mit einem Beschleunigungssensor, einem Gyroskop und einem Pulsmesser auf der Rückseite des Gehäuses ausgestattet. Mit diesen Sensoren zeichnet er vollautomatisch beispielsweise Schlaf, Schritte, zurückgelegte Entfernungen, verbrannte Kalorien oder auch den Puls auf. Wie oft der Pulsmesser den Puls aufzeichnet, ist in der App regelbar. Die größte Datenmenge und den höchsten Akkuverbrauch erzielt man natürlich, wenn der 24/7 Modus aktiviert wird.
Der Großteil der aufgezeichneten Daten ist gleich auf dem Display des Trackers abrufbar. Neben den Gesundheitsdaten, zeigt das Display in der App ausgewählte Smartphone-Benachrichtigungen an. Außerdem können Wetterdaten der nächsten 4 Tage angezeigt werden. Es synchronisiert sich mit der Xiaomi Mi Fit App, wobei die Kopplung zu anderen Apps möglich ist. Wir lassen die Daten beispielsweise automatisch auch zu Apples Health App übertragen, so dass man noch mehr von den aufgezeichneten Daten rauskitzeln kann.
Was die Genauigkeit angeht, wie Schritte zählen oder Schlafzeiten, so zeichnete im Xiaomi Mi Band 4 Test das Gerät vergleichbar mit anderen Trackern auf. Der Schlaf-Tracker funktionierte meistens gut, ließ sich aber leicht „überlisten“. Das ist bei teuereren Tracker neuerer Generation der Markenhersteller unserer Erfahrung nach eher schwieriger zu bewerkstelligen. Liegt man beispielsweise im Bett und liest abends noch ein Buch, so zeichnet das Mi Band 4 dies bereits als Schlaf auf. So kann es also vorkommen, das Schlafstatistiken stark verfälscht sind.
In der App stehen alle Statistiken und Daten in gut dargestellter Form zur Verfügung.
Sportliche Aktivitäten
Wie das Mi Band 3 verfügt der Tracker der vierten Generation leider nicht über einen GPS-Empfänger, was man bei dem Preis und Formfaktor aber auch nicht wirklich erwarten kann. Es gibt die Option den GPS-Empfänger des Smartphones zu nutzen, was wir auch dringend empfehlen. Siehe weiter unten wieso. Allerdings garantiert auch die GPS-Option keine guten Ergebnisse wie unsere Xiaomi Mi Band 3 Test gezeigt hat.
Neu im Vergleich zum Vorgänger ist die Funktion des Schwimmtrackings. Diese werden wir uns im Xiaomi Mi Band 4 Test bei nächster Gelegenheit im Schwimmbad näher anschauen und diesen Abschnitt aktualisieren.
Vorinstalliert sind außerdem Laufen im Freien, Laufband, Radfahren, Kraftraining und Gehen. Fortschrittlichere Features wie beispielsweise Aussagen über die Trainingsbelastung oder dem Erholungsstatus finden sich auf dem Mi Band 4 leider nicht wieder. Wie schon weiter oben erwähnt, greift man in diesen Fällen zur richtigen Sportuhr.
Beim Laufen werden Geschwindigkeit, Distanz als auch die zurückgelegte Strecke aufgezeichnet. Das Display ist zwar im Vergleich zum Vorgänger im Freien nun besser ablesbar, aber auch die höchste Display-Helligkeitsstufe reicht bei hellem Licht nicht, um das Display mal eben schnell abzulesen.
Ist das Smartphone während des Laufens oder anderen Sportarten nicht dabei, wird das Xiaomi Mi Band 4 bei der Distanzmessung recht ungenau. Das liegt offensichtlich daran, dass das Fitness-Armband die Distanz nur über seinen eingebauten Beschleunigungssensor statt über das GPS eines mitgeführten Smartphones misst. Das allein erklärt die ungenaue Distanzmessung jedoch nicht. Vielmehr scheint die Qualität oder Auswertung der Daten des Beschleunigungssensors nicht gut genug für den Sport zu sein. Ob Xiaomi hier via Software-Update nachbessern kann bleibt leider offen.
Statt der tatsächlich gelaufenen Distanz von ca. 3,4km (4*850 Meter Runden) misst das Mi Smart Band 4 lediglich 2,62km. Rechnet man das weiter hoch, wird das Endergebnis ziemlich ungenau und folglich für zuverlässige Trainings unbrauchbar. Da im Mi Band 4 Test beim Laufen kein Smartphone dabei war, gibt es auch keine Höhendaten, die vom GPS des Smartphones abgeleitet werden könnten.
Die Pulsmessung sieht auch nicht plausibel aus, denn sie spiegelt nicht die Anstrengung wieder mit der gelaufen wurde. Die Runden 1 und 3 wurden ziemlich konstant gemächlich und die Runden 2 und 4 konstant mit hohen Tempo gelaufen. Allerdings können wir nicht mal eben gegen einen Brustgurt gegenmessen. Denn der App fehlt die Funktion die Daten in bekannte Formate (wie GPX, TCX usw.) zu exportieren und somit vergleichbar zu machen.
Xiaomi Mi Band 4: Kaufen und Preise
Das Mi Band 4 ist inzwischen auch hierzulande verfügbar. Der Preis liegt derzeit (August 2019) bei unter 40 EUR, je nachdem welchen Anbieter man wählt.
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Xiaomi Mi Band 4 Test: Abschließendes
Unser mehrwöchiger Mi Band 4 Praxis-Test erlaubt uns einen guten Überblick über das günstige Fitness-Armband. Auf der einen Seite stehen weiterhin einige Dinge, die uns nicht überzeugen konnten. Darunter gehört eine holprige Einrichtung. Auch das Akkuladekonzept ist nicht gelungen. Für Sportler und Selbstoptimierer, die auf eine zuverlässige Bedienung während des Sports angewiesen sind oder sich separate Sportprofile mit erweiterten Fitnessdaten und Einstellungsmöglichkeiten wünschen, ist das Mi Band 4 nicht wirklich geeignet.
Auf der anderen Seite steht ein günstiger Preis und ein gutes Display, außer im Freien. Das Mi Band 4 bleibt einfach und unkompliziert. Der Tracker eignet sich aus unserer Sicht eher für Sparfüchse, die einfach ihre Schritte zählen und ihren Schlaf sowie einfache Sportaktivitäten wie das Joggen aufzeichnen möchten. Dabei stört sie die Mitnahme eines Smartphones und das Fehlen erweiterter Sportfunktionen nicht.
Alternativen & ähnliche Produkte
Testbericht Änderungshistorie
- 11.08.19 – Beginn Test Xiaomi Mi Band 4 in der Praxis