Im Garmin Forerunner 955 Test beleuchten wir die Solar-Variante der rundum hervorragend ausgestatteten GPS-Triathlonuhr ausführlich und praxisnah. Wir hatten sie nun über Monate dabei und sie diente uns aufgrund ihrer sehr guten Eigenschaften als Referenzgerät für diverse Aktivitäten. Wie wir sehen werden lohnt sich auch der Blick auf die FR955 mit Solarfunktion, die unter sonnigen Bedingungen die Akkulaufzeit spürbar verlängern kann. Generell hat die Uhr aber eine gute Akkulaufzeit, so dass man sich keine Sorgen machen muss, dass der Akku gerade dann leer ist, wenn man ihn braucht.
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Die Forerunner 955 von Garmin sieht äußerlich ihrem Vorgängermodell sehr ähnlich, doch unter der Haube hat der Hersteller eine Reihe von Verbesserungen vorgenommen, die sie auf ein neues Niveau heben. Dabei wurde nicht nur die Software verbessert. Vor allem die Hardware hat einen Sprung nach vorne gemacht und ermöglicht unter anderem sehr genaue Aufzeichnungen bei der GPS-Navigation, die somit als eine zuverlässige Datenbasis für weitere Funktionen und Metriken dient.
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Garmin Forerunner 955 (Solar) Test: Fazit vom 11.03.2023
Die Garmin Forerunner 955 (Solar) ist die zum Testzeitpunkt beste Forerunner des Herstellers mit Fokus auf Sport, Fitness und Navigation. Neben Messungen zu Puls, Herzfrequenzvariabilität, VO2max und Schlaf und mehr bietet die Multisport GPS-Uhr auch Tools für ambitionierte Sportler. Die Genauigkeit der FR955 ist sehr gut, die Ausstattung umfangreich. Uns stören nur Kleinigkeiten, wie etwa das schmutzempfindliche weiße Armband und im letzten Jahr der eine oder andere Bug, die aber mittlerweile alle behoben wurden.
Die unverbindliche Preisempfehlung für die Forerunner 955 von Garmin beträgt 599,99 €, der der Forerunner 955 Solar bei 649,99 €. Verschiedene Farbkombinationen stehen zur Auswahl. Mittlerweile ist die Uhr aber für etwas weniger zu haben. Die gängigsten Varianten im Preisvergleich.
TESTÜBERSICHT – MODELLE – PREISE
Garmin Forerunner 955 Solar – GPS Multisportuhr
Was an dem Gerät besonders attraktiv ist
- umfangreiche Gesundheits- und Fitness-Funktionen
- präzises Multiband GPS
- viele Tools für ein strukturiertes Training, Wettkämpfe sowie Erholung
- erweiterbar mit zahlreichen Apps aus dem Connect Store von Garmin
- komfortabel, smart, lange Akkulaufzeiten, intuitive 5-Tasten und Touch-Bedienung sowie ausgereifte App & Fitness-Plattform
Bewertung
Ergonomie und Design
Display und Bedienung
Software
Praxis und Genauigkeit
Autonomie
Gesamt
Die Garmin Forerunner 955 macht einfach alles besser. Kaum Schwächen, dafür umso mehr Funktionen und Präzision.
Garmin Forerunner 955: Was uns besonders gut gefallen hat
Eine Garmin Triathlonuhr, die sich als Referenzgerät eignet
Im Garmin Forerunner 955 Test konnte uns die Multisportuhr mit Multiband GPS in weiten Teilen überzeugen. Die Uhr wurde stark modernisiert und aufgewertet. Und zwar sowohl im Hardware- als auch im Softwarebereich. Neben der Ausstattung des Vorgängers und Funktionen von höherpreisigen Modellen wie Fenix 7 und Epix 2 hat Garmin auch ganz neue Features eingebaut. 3 Features haben uns bei der FR955 Solar besonders begeistert:
- Trainings- und Erholungsfunktionen: Zu den coolsten Funktionen der Forerunner 955 gehören leicht verständliche Anweisungen, die für eine gesunde Balance zwischen Training und Erholung sorgen können. Der neue HFV-Status hilft ebenfalls dabei und kann als Instrument zur Überwachung der Herz- und allgemeinen Gesundheit nützlich sein.
- Multiband GPS: Die Uhr leistet sich kaum Schwächen in Umgebungen mit schwieriger GPS-Abdeckung. Praktisch alle navigationsabhängigen Funktionen profitieren davon, so dass die Uhr insgesamt sehr genau ist.
- integrierten Karten: Mit 32 GB Kartenspeicher hat man immer die richtige Karte gleich auf der Uhr und es ist praktisch nicht möglich sich zu verlaufen. Der Zugriff und Steuerung auf die Navigation, POIs und vielem mehr ist mittels Touchdisplay denkbar einfach.
Für die FR955 sprechen außerdem auch die umfangreichen Funktionen, die einfach kaum Wünsche offen lassen und sich personalisieren lassen. In dieser Hinsicht hält sie auch locker mit Modellen wie zum Beispiel einer Fenix 7 mit, die deutlich teurer sind. Die FR955, vor allem die hier getestete Variante mit Solar, ist jetzt auch nicht die günstigste Sportuhr, aber dafür eine tolle Allround-Option mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis bei der einige wenige Sportmodi fehlen. Wer sich für eine Forerunner mit AMOLED-Display begeistern kann, für den haben wir den Forerunner 965 Test, der alle Einzelheiten enthält.
Lesetipp: Detaillierter Vergleich: Garmin Forerunner 965 oder Forerunner 955 (Solar).
Ob man sich für die Solar-Option entscheiden sollte, hängt davon ab, wie viel Zeit man in der Sonne verbringt. Denn davon hängt wie sehr man von der integrierten Solarladelinse profitiert und damit die Akkulaufzeit verlängert. Ansonsten kann man sich das Geld sparen und die normale Variante ohne Solar nehmen.
Gelungen ist auch die flexible Bedienung der Uhr, die nun über 5 Tasten und/oder das Touchdisplay mittels Tipp- und Wischgesten möglich ist, was vor allem im Alltag und bei der Kartennavigation sehr hilfreich ist. Die Akkulaufzeit im Smartwatch-Modus hat sich im Vergleich zum Vorgänger nur geringfügig verbessert. Gute 15 Tage und damit ein Tag mehr sind nun drin. Im Sportmodus gibt es mit 42 Stunden sogar ein Plus von mehreren Stunden (+6 Stunden). Die Variante mit Solar schafft mit bis zu 49 Stunden sogar 13 Stunden mehr. So muss man nur noch selten zum Ladegerät greifen, genießt aber praktisch alle verfügbaren Funktionen. Inklusive Smartphone-Benachrichtigungen, 24×7 Herzfrequenzmessung und vielem mehr.
In den ersten Wochen unseres Tests ist uns der eine oder andere Bug aufgefallen. Diese wurden aber mittlerweile alle durch Softwareupdates beseitigt. Generell scheint Garmin die FR955 sehr gut und regelmäßig durch Updates zu pflegen. Gleichzeitig wurden nämlich immer wieder auch neue, nützliche Funktionen hinzugefügt, wie z.B. der „einheitlichen Trainingszustand“, der die Daten zwischen verschiedenen Garmin-Geräten automatisch synchronisiert und vieles mehr.
Sportler können sich auf jeden Fall über eine leistungsstarke und sehr gut ausgestattete Sportuhr freuen. Gesammelte Daten werden über die App übersichtlich und detailliert dargestellt. Es gibt sie mittlerweile für
Garmin Forerunner 955: Ergonomie und Design
Wir haben wir uns bei der Forerunner 955 für das Modell mit Solar in der Farbe „Steinweiß“ entschieden. Die Uhr ist auch in Schwarz erhältlich. Sie übernimmt hinsichtlich Ergonomie und Design weitgehend die Eigenschaften aktueller Garmin Sportuhren der Forerunner-Serie, wie beispielsweise der Forerunner 255. Das robuste Gehäuse aus faserverstärktem Polymer misst 46,5 x 46,5 x 14,4 mm und hat eine runde Form, die sich angenehm am Handgelenk anfühlt. Die fünf Tasten der Uhr sind gut erreichbar und fühlen sich angenehm an.
Das Silikonarmband der Uhr ist weich und bequem. Im Test hat sich die weiße Option jedoch als schmutzempfindlich erwiesen. Wer also oft in staubiger Umgebung unterwegs ist, sollte tatsächlich in Betracht ziehen zur schwarzen Variante zu greifen, da sie weniger schmutzempfindlich ist. Zumindest rein optisch betrachtet. Das Armband kann aber zum Glück durch Forerunner- oder kompatible QuickFit 22-Armbänder ausgetauscht werden. Allerdings kann ein Forerunner-Armband nur mit Hilfe eines Stiftwerkzeugs, mit dessen Hilfe der Stift der Uhr eingedrückt werden muss, ausgetauscht werden. Ein Armband mit QuickFit, das nicht zum Lieferumfang gehört, kann auch ganz ohne Werkzeug entfernt und eingerastet werden.
Das geringe Gewicht der Uhr macht das Tragen den ganzen Tag über angenehm. So ist sichergestellt, dass die Nutzerinnen und Nutzer die Uhr auch nachts während des Schlafs bequem tragen können, während sie wichtige Gesundheitsdaten zur Schlafqualität, Herzfrequenz, Ruhefrequenz, Herzfrequenzvariabilität und mehr aufzeichnet. Auf diesen Daten setzen nämlich sehr viele Funktionen auf und liefern hilfreiche Angaben über Belastung und Erholung. Anders ausgedrückt: Viele Funktionen der Uhr wären nutzlos, wenn sie nachts nicht getragen würde.
Die Wasserdichtigkeit des Forerunner 955 von 5 ATM bedeutet, dass die Uhr beim Schwimmen getragen werden kann, bei intensiveren Wassersportarten ist jedoch Vorsicht geboten. Das bedeutet, das Schwimmen, Eintauchen ins Wasser und Schnorcheln problemlos möglich sind. Hochgeschwindigkeits-Wassersportarten sollten jedoch gemieden werden. Für letztere Aktivitäten lohnt ein Blick auf die Outdoor-Uhren Fenix 6 oder Fenix 7, die sich mit 10 ATM schon eher für die genannten, intensiven Aktivitäten eignen.
Display und Bedienung
Ein herausragendes Merkmal des Forerunner 955 von Garmin ist ihr Display. Mit 1,3-Zoll (33 mm) ist es jetzt etwas größer und mit einer verbesserten Auflösung von 260 x 260 Pixeln (siehe auch Vergleichstabellen) ausgestattet, so dass Darstellungen insgesamt knackig scharf und übersichtlicher geworden sind. Das transreflektive ➚ MIP-Display (Memory-in-Pixel) bleibt auch bei hellem Sonnenlicht sehr gut ablesbar. Hier ein Beispiel für direkt auf das Display einstrahlende Sonne, die dem Display keine Probleme bereitet:
Ähnliche Verbesserungen sind auch beim ebenfalls neuen Modell FR255 zu erkennen, allerdings hat sich dort das Display der kleineren von den zwei Varianten verschlechtert, da es kleiner geworden ist. Positiv in Erinnerung im Test der FR955 ist uns die Solar-Ladelinse geblieben. Bei Aufenthalt in entsprechend sonnigen Umgebungen ermöglicht sie über das Display, Sonnenenergie in den Akku einzuspeisen und so die Akkulaufzeit deutlich zu verbessern. Siehe dazu den Abschnitt Autonomie weiter unten.
Wie die anderen Forerunner-Modelle wird auch die FR955 über fünf Tasten bedient: zwei zum Durchblättern durch die Seiten, eine zum Bestätigen, eine Zurück-Taste und eine zum Ein- und Ausschalten der Displaybeleuchtung. Durch längeres Drücken bestimmter Tasten können weitere Optionen und konfigurierbare Shortcuts aufgerufen werden.
Zusammen mit der Touchfunktion lässt sich die Uhr nach kurzer Eingewöhnungszeit sehr intuitiv und flexibel bedienen. Dies vor allem im Alltag und bei der Kartennavigation. Während es bei Modellen ohne Touchdisplay sehr mühsam sein kann die Karten oder die Vielzahl an Menüs und Einstellungen zu bedienen, ist das bei der FR955 ein Kinderspiel und somit auch für Einsteiger und Anwender, die das erste Mal eine Garmin Uhr in der Hand halten, leicht erlernbar. Standardmäßig ist die Touchbedienung im Sportmodus deaktiviert, kann aber für jede Sportart einzeln aktiviert werden. Wann die Touchbedienung generell aktiv sein soll und wann nicht, kann ebenfalls in den Einstellungen konfiguriert werden. Und das nicht nur für sportliche Aktivitäten.
Während der Bedienung durch die Menüs, fallen uns bei der aktuellen Softwareversion (14.17) keine Verzögerung oder Ruckler (mehr) auf. Das Handling wirkt dadurch angenehm und es macht Spaß mit den verfügbaren Optionen zu spielen, da man sehr flott von der einen zur anderen Stelle gelangt.
Auch die App des Herstellers hat uns in unserem Test sehr gut gefallen, nicht zuletzt, weil es auch hier einige interessante Neuerungen gibt. Denn seit der Verfügbarkeit der Fenix 7 lässt sich nun bis auf wenige Ausnahmen das meiste über die Smartphone-App in Echtzeit einstellen, was einen großen Fortschritt in der Bedienung darstellt. Dazu gehören auch Aktivitätsprofile und Datenfelder. Wer schon einmal die Profile einer Garmin individualisieren wollte, weiß, wie langwierig dies aufgrund der vielen Optionen sein kann. Die Konfiguration über die App ist wesentlich übersichtlicher und zeitsparender. Allerdings können z.B. externe Sensoren nicht über die App mit der Uhr gekoppelt werden. Dies ist derzeit nur direkt über die Uhr möglich.
Die Forerunner 955 verfügt zudem über Smartwatch-Funktionen, darunter die Möglichkeit, über Garmin Pay kontaktlos zu bezahlen oder eigene oder über Bluetooth-Kopfhörer gestreamte Musik abzuspielen. Sie kann auch Benachrichtigungen des Smartphones anzeigen oder zeigt eingehende Anrufe an, die man über die Uhr auch ablehnen kann. Der nicht hörbare Vibrationsmotor hilft dabei, dass man andere nicht stört, wenn Nachrichten eintreffen. Alles in allem ist sie die ultimative Uhr für den modernen Sportler auf und neben dem Sportplatz.
Garmin Forerunner 955: Software
Nach dem Aufwachen begrüßt uns die Sportuhr von sich aus täglich mit dem neuen „Morning Report“. Während man sich auf früheren Modellen die Informationen einzeln in diversen Widgets zusammensuchen musste, gibt der Morning Report einen schnellen und aufschlussreichen Überblick über die Schlaf- und Erholungsqualität sowie, aufbauend auf über die Nacht gesammelten Gesundheits- sowie historischen Daten, unsere Trainingsaussichten.
Zusammen mit Informationen zum HFV-Status (siehe dazu unseren Artikel zur Herzfrequenzvariabilität in Sportuhren), zur Trainingsbereitschaft und zum Wetter hat man nach kurzer Zeit bereits ein Gefühl dafür, wie aktiv und intensiv man den Tag gestalten könnte. Und wir müssen sagen, dass der Morning Report seine Sache gut macht und in der Regel den Nagel auf den Kopf trifft. Hatte man etwa am Vortag eine sehr erschöpfende Einheit, schlägt die Uhr am nächsten Tag passend einen Erholungstag vor. Sonst gibt es Vorschläge zu leichteren oder abwechslungsreichen Trainings. Manchmal ist die Funktion in unserem Test aber auch zu optimistisch und anspruchsvoll und schlägt zu früh schon leichte Einheiten vor, bei denen sich der Tester körperlich noch nicht ganz fit fühlte. Zum Beispiel nach Krankheitstagen. Da hört man dann lieber auf seinen Körper.
Die zahlreichen vorinstallierten Widgets können über den umfangreichen Connect Store noch erweitert werden. Auf dem Display der Uhr sind immer drei Widgets sichtbar. Der Vorteil: Mehr Informationen auf einen Blick, schnellerer Zugriff und damit weniger Scrollen. Ein markiertes Widget kann bei Bedarf mit einem Tippen oder mittels Tastendruck geöffnet werden. Eine neue Seite zeigt dann alle Detaildaten des jeweiligen Widgets an, z.B. Langzeittrends über den Schlaf, Details zum Trainingszustand oder die Wettervorhersage für die nächsten Tage und vieles mehr. Innerhalb des Widgets kann es weitere Unterseiten geben, durch die der Benutzer blättern kann. Nachfolgend eine kleine Auswahl der vorinstallierten Widgets:
Sehr gelungen sind auch die Watchfaces, die über Connect IQ sehr individuell und erweiterbar gestaltet werden können. Wer will, kann sein Watchface komplett selbst gestalten. Natürlich stehen alle Daten auch übersichtlich in der App zur Verfügung.
Auch für sportliche Aktivitäten, ist die Forerunner 955 unglaublich anpassungsfähig. Mit unzähligen Sportprofilen, Messwerten und Einstellungen kann man die Uhr ganz nach den eigenen Wünschen gestalten. Beim Laufen kann sie bis zu sechs Messwerte pro Display anzeigen und sogar die Daten eines Leistungsmessers darstellen. Und beim Schwimmen zählt die Uhr die Bahnen.
Der integrierte 24/7 Activity Tracker der Fenix 7 von Garmin arbeitet im Hintergrund und sammelt fleißig Fitnessdaten wie Schritte, verbrauchte Kalorien, Schlaf, Puls und Ruhepuls. Die Funktion ist automatisch aktiv und zeichnet sekündlich Gesundheitsdaten auf.
Praxis und Genauigkeit
In diesem Garmin Forerunner 955 Test werden wir sehen, dass die Uhr zu den komplettesten und präzisesten Triathlonuhren gehört und ein somit auch ein Favorit für unsere Liste der besten Laufuhren ist. Wir haben sie in den letzten Wochen und Monaten in verschiedenen Situationen ausgiebig getestet, um zu sehen, ob sie hält, was sie verspricht.
Vorab verraten: Die Qualität der Sensoren des Forerunner 955 ist beeindruckend. Während sich der Vorgänger oder auch die FR745 sich noch mit „klassischen“ GPS-Chipsätzen begnügen mussten, kommt jetzt ein neuer Multifrequenz Empfänger zum Einsatz, der für eine noch genauere Ortung sorgt. Der Multifrequenz Navi-Chipsatz liefert selbst in dicht bebauten Gebieten oder unzugänglichen Naturlandschaften sehr präzise und reproduzierbare Daten. Der Herzfrequenzmesser ist ebenfalls sehr genau und hält mit unserem Referenz-HR-Brustgurt Polar H10 auch bei längeren Trainingseinheiten, einschließlich Intervalltrainings, mit. Das übersichtliche Display und die intuitive Benutzeroberfläche machen es leicht, alle wichtigen Daten im Blick zu behalten.
Die zuverlässigen Messungen helfen dabei, die Trainingsziele besser zu erreichen, da man sich im Vergleich zu weniger genauen Uhren auf diese und die angezeigten Trainingserfolge und -fortschritte verlassen kann. Wenn man spürt und bestätigt bekommt, dass sich die eigene Leistung verbessert, motiviert das zusätzlich und letztendlich kann die Sportuhr dazu beitragen, dass man sich besser auf sein Training und seine Ziele konzentrieren kann. Natürlich sollten die Daten nur als Orientierungshilfe dienen, da sie nur einen Teil des persönlichen Gesamtbildes darstellen.
Die Liste der Sportmodi ist umfassend und bietet für nahezu jede Aktivität etwas. Die Auswahl bietet zum Beispiel einen Triathlon- sowie einen personalisierbaren Multisportmodus, Laufen, Radfahren, eMTB, Schwimmen, SUP, Indoor Rudern, Wandern, Golf, viele weitere Sportarten als auch eine Track Me- oder auch eine einfache Navigationsfunktion und vieles mehr. Wie weiter oben schon erwähnt, lassen sich beim Forerunner 955 nun fast alle Einstellungen über die Smartphone-App konfigurieren, was Konfigurationsarbeiten sehr erleichtert. Schwimmer erhalten unter anderem Informationen über Distanz, Schlagzahl, Geschwindigkeit oder Critical Swim Speed. In Verbindung mit einem Wattmesspedalsystem wie dem Vector 3 zeichnet die Uhr Daten über die Links-Rechts-Verteilung, die Zeit im Sitzen und Stehen sowie die beim Radfahren aufgewendete Kraft auf.
Nach der Auswahl einer Aktivität beginnen die Sensoren im Hintergrund bereits mit wichtigen Arbeiten, während die Nutzerinnen und Nutzer Einstellungen vornehmen können. Je nach Sportart tasten sie den Puls ab, suchen nach einem GPS-Signal sowie nach verfügbaren externen Sportsensoren. Bereits bekannte Sensoren werden automatisch eingebunden, neue nach Zustimmung. Zum Beispiel ein Herzfrequenz-Brustgurt. Unterstützt werden sowohl ANT+ als auch Bluetooth-Sensoren. Beim Indoor-Training werden Geschwindigkeit, Distanz und Schrittfrequenz über den selbstkalibrierenden Beschleunigungssensor ermittelt.
Zu den Einstellungsoptionen gehören Alarme, Einstellungen für Trainingsseiten, Rundenoptionen, Kalendertrainings, Intervall- und andere Trainings und viele andere Einstellungen. In Connect definierte Strecken/Routen (oder Strava-Routen) können an die Uhr gesendet und vor der Aktivität ausgewählt werden. Mit der ClimbPro-Option können Anstiege besser geplant und überwacht werden.
Für jede Aktivität lassen sich eine Vielzahl an Seiten hinzufügen. Auf jeder dieser Seiten lassen sich max. 6 verschiedene Metriken anzeigen. Beim Laufen sind aber unserer Erfahrung nach mit einem kurzen Blick auf das Display 4 Metriken pro Datenseite noch gut ablesbar.
Weitere Datenseiten können durch die Aktivierung der Optionen virtueller Partner, Kompass, Höhenmeter, Steuerung des Musikplayers auf dem Smartphone oder Running Dynamics freigeschaltet werden. In Kombination mit dem Running Dynamics Pod oder dem neuen HR-Brustgurt HRM-Pro bietet die Uhr nun auch Running Power am Handgelenk (Leistungsmessung beim Laufen) und zeichnet erweiterte Werte wie Bodenkontaktzeit, vertikale Bewegung oder Schrittlänge auf. Trainingseinheiten können auch mit Ereignis-, Bereichs- und wiederkehrenden Alarmen für jeden Trainingsabschnitt sowie für verschiedene Distanzen, Zeiten und Kalorienwerte erstellt werden. So können auch die individuellsten Ziele verfolgt werden. Sobald einer der Alarme ausgelöst wird, meldet sich die Uhr durch Vibration und visuell auf dem Display. Nachfolgend ein kleiner Auszug der verfügbaren Alarme:
Die Uhr schlägt vor dem Start einer Aktivität selbst ein Training vor, das man annehmen oder ignorieren kann. Welche Trainingsart und Intensität das vorgeschlagene Training hat, hängt von der Trainingshistorie, Trainingsbelastung, Erholung und dem persönlichem Fitnesslevel ab. Unserer Erfahrung nach werden Anfängern in den ersten Wochen eher moderat in der Intensität ansteigende Trainings vorgeschlagen, um zunächst an den Grundlagen wie der Ausdauer zu arbeiten. Erst, wenn die Uhr feststellt, dass sich die allgemeine Fitness verbessert hat, folgen komplexere Trainingsvorschläge, die auch Intervalltrainings, Sprints, auf Wettkämpfe abgestimmte Vorschläge und so weiter beinhalten. Das ist schon sehr gut gemacht und hilft dabei einfach mal rauszugehen und ein passendes Trainings durchzuführen, ohne dass man sich vorher den Kopf über Art und Intensität zermürben muss. Am Ende sagt des Trainings vermittelt die Uhr dann auch wie gut man sich an die Vorgaben gehalten hat (Execution Score).
Das Ganze geht aber noch einen entscheidenden Schritt weiter und hier zeigt die FR955 eine ihrer wahren Stärken, die sie von anderen Modellen unterscheidet. Die Trainingstipps und täglichen Trainingsempfehlungen sowie prognostizierten Abschlusszeiten werden automatisch angepasst, sobald man sich auf einen Wettkampf vorbereiten möchte.
In Connect steht dafür ein Wettkampfkalender zur Verfügung, aus dem man sich einen Wettkampf suchen und in den Connect/FR955-Kalender eintragen kann, an dem man teilnehmen möchte. Das Event sowie ein Countdown bis zum Event, eine selbst definierte Zielzeit oder prognostizierte Endzeit bei Laufveranstaltungen werden dann beispielsweise auf der Uhr im Wettkampf-Widget angezeigt.
Möchte man seine Herzfrequenz an kompatible Geräte weiterleiten, so macht das die Broadcasting-Funktion möglich, die aber vorher aktiviert werden muss. Hat man etwa ein kompatibles Indoor Rudergerät, so kann dieses die HR-Daten aufzeichnen und auswerten. Die FR955 beherrscht die Übertragung via ANT+ und Bluetooth Smart. Umgekehrt kann sie auch Daten von einer Reihe kompatibler Sensoren annehmen, um die eigenen Trainingseinheiten mit weiteren Daten anzureichern.
Die Sicherheits- und Trackingfunktionen ermöglichen es, die Position und eine Notfallmeldung an ausgewählte Kontakte zu senden. Zum Beispiel, wenn man gestürzt ist und Hilfe benötigt. Dies geschieht bei Bedarf manuell oder automatisch durch die integrierte Unfallmeldung. Dazu muss das Smartphone in Bluetooth-Nähe und gekoppelt sein. Manuell sendet man den Notruf, indem man die linke obere Taste mehrere Sekunden lang gedrückt hält. Der Forerunner 955 lokalisiert daraufhin den Standort, sofern GPS verfügbar ist, und sendet den Notruftext sowie die GPS-Koordinaten an die zuvor festgelegten Kontakte.
Über die linke, untere Taste kann das Training pausiert, beendet oder verworfen werden. Nach dem Speichern der Aktivität zeigt die FR955 eine Zusammenfassung der Einheit, eine grafische Darstellung der zurückgelegten Strecke, Rekorde, empfohlene Erholungszeiten und vieles mehr an. Auch die geschätzte Erholungszeit und der Trainingseffekt können direkt auf der Uhr abgelesen werden. Der Trainingseffekt schätzt die Wirkung von Aktivitäten auf die aerobe und anaerobe Fitness und ermöglicht eine bessere Trainingssteuerung.
Die beste und umfassendste Übersicht bietet aber die App auf dem Smartphone oder im Browser. Nach der Synchronisierung stehen die Daten in Garmin Connect zur Verfügung, wo sie sowohl in der App als auch im Webbrowser übersichtlich dargestellt und ausgewertet oder in verschiedene Formate (u.a. TCX und GPX) exportiert werden können.
Im Vergleich zum Polar H10 HR Brustgurt sieht die FR955 bezüglich der HR-Messungen gut aus. Beide Messkurven für einen 10km-Lauf übereinander gelegt sehen wie folgt aus:
Im Großen und Ganzen sieht das in Ordnung aus. Ähnliche Messungen haben wir auch beim Test der Fenix 7 gesehen. Bei der optischen Pulsmessung gibt es viele Faktoren, die die Aufzeichnung verfälschen können, siehe dazu unseren FAQ Artikel zu optischen Pulssensoren in der Sportelektronik. Das bedeutet, dass die Herzfrequenzmessung nicht bei jedem so aussehen muss.
Garmin FR9555 | Polar H10 | |
HR Durchschnitt (S/min) | 149 | 148 |
HR Max. (S/min) | 162 | 158 |
Für einen weiteren Lauf über 8km ergeben sich folgende Messwerte:
Garmin FR9555 | Polar H10 | |
HR Durchschnitt (S/min) | 158 | 158 |
HR Max. (S/min) | 171 | 170 |
Zu den größten Neuerungen gehört sicherlich der Multiband-Empfang bei Aktivitäten im Freien. Der neue von Sony stammende, Chipsatz erlaubt neben Multi-GNSS (Ortung verschiedener Satellitensysteme) auch von der Dual-Band Ortungstechnik zu profitieren. Diese ermöglicht die Verarbeitung von bis zu 2 Signalen auf verschiedenen Frequenzen von unterschiedlichen Satellitensystemen gleichzeitig.
Dadurch kann die Uhr auch in Umgebungen mit schwieriger GPS-Abdeckung wie Bergtälern oder Häuserschluchten für eine höhere Präzision sorgen. In der Regel ermöglicht Dual-Band unter anderem einheitlichere und präzisere Aufzeichnungen sowie eine schnellere Positionsfindung innerhalb weniger Sekunden. Der Nachteil ist, dass der Energieverbrauch höher ist, so dass der Akku der Uhr stärker belastet und somit schneller entleert wird. Wer keine hochpräzisen Aufzeichnungen benötigt, kann auch energieschonendere Aufzeichnugsmodi wählen, die auf Dual-Band verzichten.
In den ersten Wochen des Forerunner 955 Tests haben wir parallel immer auch die neue FR255 mit dabei, die auf dem anderen Handgelenk getragen wird. An folgenden Screenshots ist zu sehen, dass die FR955 immer eine bessere Streckenaufzeichnung liefert. Hier z.Bsp. bei einem Lauf über 7,5 km.
Hier eine weitere Trainingseinheit mit beiden Uhren bei der knapp 8 km zurückgelegt wurden. Wieder ist deutlich sichtbar, dass die FR955 Solar präziser aufzeichnet:
Auch die FR255 liefert in der Regel gute Streckenaufzeichnungen, aber an weniger guten Tagen kann das auch so aussehen, während man sich auf die FR955 einfach immer auf jeden Meter verlassen kann. Auch hier sind beide Uhren bei der gleichen Laufeinheit dabei, eine am rechten, die andere am linken Arm:
Autonomie: Solar und Akkulaufzeiten
Die Akkulaufzeit der Forerunner 955 hat sich im Smartwatchmodus im Vergleich zum Vorgänger nur leicht verbessert. Bis zu 15 Tage (Solar: 20 Tage) und somit ein zusätzlicher Tag sind nun drin. Im Sportmodus gibt es allerdings mit 42 Stunden (+6 Stunden) ein Zuwachs um mehrere Stunden. Die Variante mit Solar schafft mit bis zu 49 Stunden sogar 13 Stunden mehr. Somit muss man nur noch ganz selten zum Ladegerät greifen, genießt aber praktisch alle verfügbaren Funktionen. Inklusive Smartphone-Benachrichtigungen, 24×7 Herzfrequenzmessungen und vieles mehr.
Garmin gibt für die Forerunner 955 und Forerunner 955 Solar folgende erreichbare „bis zu“ Akkulaufzeiten an:
-
- Smartwatch-Modus mit Fitness-Tracker-Funktionen und Herzfrequenzmessung am Handgelenk rund um die Uhr
- Forerunner 955: 15 Tage
- Forerunner 955 Solar mit Solarladefunktion: 20 Tage
- Sportmodus mit Einstellungen: Nur GPS und Herzfrequenzmessung am Handgelenk
- Forerunner 955: 31 Stunden
- Forerunner 955 Solar mit Solarladefunktion: 34 Stunden
- Sportmodus mit Einstellungen: Alle Systeme und Herzfrequenzmessung am Handgelenk
- Forerunner 955: 42 Stunden
- Forerunner 955 Solar mit Solarladefunktion: 49 Stunden
- Sportmodus mit Einstellungen: Alle + Multiband und Herzfrequenzmessung am Handgelenk
- Forerunner 955: 20 Stunden
- Forerunner 955 Solar mit Solarladefunktion: 22 Stunden
- Sportmodus mit Einstellungen: UltraTrac Modus und Herzfrequenzmessung am Handgelenk
- Forerunner 955: 80 Stunden
- Forerunner 955 Solar mit Solarladefunktion: 110 Stunden
- Smartwatch-Modus mit Fitness-Tracker-Funktionen und Herzfrequenzmessung am Handgelenk rund um die Uhr
Die Angaben zur Solarladefunktion gelten für ein ganztägiges Tragen bei 3 Stunden/Tag im Freien bei 50.000 Lux an, um auf die oben aufgeführten Werte zu kommen. Zum Vergleich: ein wolkenfreier sonniger Tag erreicht bis zu 100.000 Lux, ein bewölkter Himmel ca. 20.000 Lux.
In diesem Test betrachten wir die viel spannendere Forerunner 955 Solar und mit ihr erreichbaren Akkulaufzeiten unter sonnigen Bedingungen. Diese ist mit zwei Solar-Ladelinsen ausgestattet, ähnlich zur Fenix 7 oder auch zur Instinct 2. Das erste Panel umrundet praktisch sichtbar das Display. Das zweite Panel befindet sich zwischen Glas und Display und ist mit bloßem Auge nicht erkennbar.
Wir nehmen die Uhr vom Handgelenk und legen sie mehrmals für jeweils eine Stunde in die pralle Mittagssonne. Dabei achten wir darauf, dass die Sonnenstrahlen möglichst direkt auf das Display treffen. Ein Blick auf das Display verrät, dass sich die Batterie immer um ca. 3% pro Stunde auflädt. Am Handgelenk getragen sind diese Werte je nach Aktivität natürlich kaum erreichbar. Aber je mehr direkte Sonneneinstrahlung auf das Display fällt, desto mehr profitiert man von der Solar-Ladelinse.
Wie viel Sonne und mit welcher Intensität das Display erreicht, lässt sich beispielsweise über das Solar Intensitäts-Widget überprüfen. Dieses bietet eine grafische Darstellung und zusätzlich ein Sonnensymbol, das von 10 Balken umrundet wird. Sind alle 10 Balken hervorgehoben, ist die volle Intensität (100%) erreicht, siehe oberes Beispielbild. Ist nur ein Balken zu sehen, liegt die Intensität bei 10% der möglichen Intensität. Im unteren Bild fallen die Sonnenstrahlen nicht direkt auf das Display und die Intensität erreicht 70% (7 Balken hervorgehoben). An solch sonnigen Tagen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Akkulaufzeit merklich verlängert wird.
Unserer Erfahrung nach gehen die Angaben des Herstellers zur Akkulaufzeit in Ordnung und spiegeln sich in unserem Test auch in der Praxis gut wider. Sie hängen bei einer Smartwatch aber natürlich auch vom individuellem Nutzungsverhalten ab. Unter anderem wird die Akkulaufzeit von einem aktiven Pulsoximeter, der Anzahl der Smartphone-Nachrichten und natürlich der Trainingseinheiten stark beeinflusst. Sie lässt sich aber weiter strecken, auch mit Hilfe eines Power Managers, indem nicht benötigte Funktionen deaktiviert werden.
Tipps für eine längere Akkulaufzeit
Optimieren und verlängern kann man die Akkulaufzeit vor allem, indem man die Displayeinstellungen anpasst. Hier sind die Beleuchtungszeit und das Displaydesign zu nennen. Die Einstellungen zur Beleuchtungszeit finden sich in den Systemeinstellungen wieder und können feingranular mittels Parameter für Tasten und Alarme, Geste und Zeitlimits für Aktivitäten oder außerhalb von Aktivitäten eingestellt werden. Die Wahl des Displaydesigns kann auch wichtig sein. Insbesondere sollte ein Displaydesign gewählt werden, das nicht sekündlich aktualisiert wird. Das kann etwa ein Displaydesign ohne Sekundenzeiger sein.
Die Deaktivierung der Bluetooth-Schnittstelle ist möglich und erhöht die Akkulaufzeit in jeder Hinsicht deutlich. Allerdings schränkt man damit auch die Funktionalität der Uhr ein. Unter anderem stehen das automatische Synchroniseren von Aktivitäten, Bluetooth-Sensoren, Telefonbenachrichtigungen, Sicherheits- und Trackingfunktionen oder auch Wetterupdates nicht zur Verfügung.
Auch der Fitnesstracker, die Herzfrequenzmessung am Handgelenk sowie die Pulsoximetermessung können deaktiviert werden. Außerdem kann man beim GPS-Tracking für das Aufzeichnungsintervall die Option „Intelligent“ wählen, die nicht jede Sekunde einen GPS-Trackingpunkt in die Aufzeichnungsdatei schreibt. Dies führt allerdings zu einer ungenaueren Darstellung der aufgezeichneten Strecke.
Navigation und Karten
Die Forerunner 955 bietet unter anderem farbige topografische Konturen, Points of Interest, Ski- und Golfplatzkarten sowie Turn-by-Turn-Navigation. Kostenlos für verschiedene Regionen. Ähnliche Funktionen bieten nur wenige höherpreisige Produkte, zum Beispiel die Outdoor GPS-Uhr Fenix 7.
Eine Europakarte ist bereits vorinstalliert. Weitere mehrere Gigabyte große Karten können zum Beispiel über das integrierte WLAN der Uhr und mit Hilfe des neuen Kartenmanagers oder mit Garmin Express via Computer heruntergeladen werden. Dadurch, dass 32 GB integrierter Speicher zur Verfügung stehen, muss die Europakarte vorher nicht gelöscht werden.
Um die Kartenfunktionen nutzen zu können, muss keine Aktivität gestartet werden. Man kann eine beliebige Position auf der Karte auswählen, speichern oder dorthin navigieren. Die Around Me-Funktion hilft bei der Suche nach Sehenswürdigkeiten und Wegpunkten in der Nähe. Mit der FR955 hat man praktisch immer einen zuverlässigen Partner bei der Navigation dabei.
Dank des Touchscreens ist die Bedienung wesentlich komfortabler als beim anderen Modellen ohne Touchfunktion. Die Einstellungsmöglichkeiten der Karte sind sehr vielfältig. Sie reichen von Kartendesign, Ausrichtung, Konturen über Kartendetails bis hin zu Marineoptionen, die Daten im Marinemodus anzeigen (Tiefenmessungen, Leuchtfeuersektoren, …).
Nützlich ist auch die Funktion Popularity, die die beliebtesten Straßen oder Wege auf der Karte anzeigt. Für Skifahrer kann die Karte so konfiguriert werden, dass die wichtigsten Skidaten auf einen Blick zu sehen sind.
Neue Tools für das Training
Zu den wichtigsten Funktionen der Forerunner 955 zählen zwar nach wie vor die Unterstützung von Trainings- und Multisport-Wettkampfaktivitäten sowie die Überwachung von allen üblichen Gesundheitsmetriken, die der Hersteller über die Uhr und das Handgelenk messen kann. Allerdings wird das Modell nun deutlich benutzerfreundlicher, präziser und bietet noch mehr Tools für die Überwachung der Fitness. Eine LTE-Version wie beim Vorgänger gibt es aber derzeit nicht. Ob es zu einem späteren Zeitpunkt eine geben wird, ist uns leider nicht bekannt.
Erweitert wurde das Angebot an Funktionen mit weiteren Werkzeugen für den professionellen Sport, darunter Running Power (Laufleistung). Diese Funktion misst die Leistung eines Läufers in Watt. Die Daten für die Berechnung stammen aus Laufeffizienzdaten, Benutzergewicht, Umgebungsdaten und anderen Sensordaten. Sportler erhalten mit der Laufleistung schneller aktuelle Informationen über ihre Belastung als mit Messungen, die auf Herzfrequenzdaten basieren. Zusätzlich werden Steigungen, Gefälle und Wind berücksichtigt. In Verbindung mit einem kompatiblen Brustgurt oder dem Running Dynamics Pod ermittelt die Uhr die Laufleistung sowie weitere Laufeffizienzwerte direkt und in Echtzeit auf der Uhr.
Die Forerunner 955 verfügt über eine neue Funktion namens Stamina, die mit Erscheinen der Fenix 7 die Bühne betrat. Stamina verfolgt die Leistung beim Laufen oder Radfahren und schätzt in Echtzeit, wie viel Energie man während einer Aktivität noch zur Verfügung hat. Sie kann dabei helfen eine vorzeitige Erschöpfung zu vermeiden. Stamina basiert unter anderem auf Herzfrequenzdaten, VO2max-Berechnung, Schlaf- und Erholungsdaten. Diese Funktion zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, die Uhr so oft und so lange wie möglich zu tragen. Vor allem nachts. Sonst zeigt sie keine oder unzuverlässige Daten an. Stamina ist vor allem dann hilfreich, wenn man sich nicht sicher ist, ob man gerade zu wenig oder zu viel Energie investiert und ob diese bis zum Ende ausreichen wird. Gegebenenfalls kann dann der Energieverbrauch optimiert und eine vorzeitige Erschöpfung vermieden werden.
Die Anzeige besteht aus einem primären Stamina-Datenfeld in der oberen Hälfte des Displays. Dieses zeigt die aktuelle Stamina an, d.h. wie viel Reserven man bei der aktuellen Belastung noch hat. Bei vollständiger Erholung beginnt die Anzeige bei 100%. Anaerobe Belastungen wie Sprints oder Steigungen beeinflussen den Wert. Der Wert passt sich in Echtzeit der Intensität an, d.h. er sinkt mit steigendem Energieverbrauch. In Pausen steigt er wieder an, als würde man seine Reserven wieder auffüllen. Unten links, mit „Potential“ beschriftet, zeigt die Uhr die berechnete Gesamtstamina an. Dies ist eine Schätzung der Restenergie für die gesamte verbleibende Trainingseinheit. Einfluss auf den Wert haben unter anderem die Ermüdung des zentralen Nervensystems oder der Abbau von Kohlenhydraten (Glykogen). Der farbige Balken in der Mitte zeigt sowohl die aktuelle als auch die potentielle Ausdauer an. Es ist auch möglich, die verbleibende Distanz oder die verbleibende Zeit anzuzeigen, die mit der verfügbaren Energie erreicht werden kann.
In Connect gibt es auch eine Auswertung nach der Aktivität, bei der weitere Daten über die Grafik gelegt werden können. Durch die Analyse dieser Ergebnisse kann der Benutzer erkennen, wo er Schwierigkeiten hatte und wo er erfolgreich war, und seine Anstrengungen für zukünftige Trainingsaktivitäten und Wettkämpfe entsprechend anpassen. Für den oberen Fall mit konstantem Lauftempo schätzte die Uhr die Restenergie am Ende der über einstündigen Aktivität auf 30%. Der Tester fühlte sich nach eigenen Angaben auch in etwa so, wie von der Funktion geschätzt. Er hätte also noch etwas weiter laufen können, bevor sich Ermüdungserscheinungen eingestellt hätten. Bei einem Intervalltraining würde man in den Pausen noch sehen, wie sich der Energietank wieder etwas füllt, in der Gesamtheit aber auch stetig immer weniger Energie bleibt.
Eine kleine Auswahl verfügbarer Trainingspläne, die auch Kraft- und viele weitere sowie selbst erstellte Übungen enthalten können:
Außerdem gibt es eine neue Funktion namens HFV Status. Diese zeichnet die Herzfrequenzvariabilität (HRV) während des Schlafs auf und liefert auf Basis des täglichen sowie 7-Tage-Durchschnitts Insights in die Gesundheit, Erholung und Fitness der Nutzer. Wie aus dem oben verlinkten Beitrag entnommen werden kann, ist die HRV wichtige Grundlage für viele Fitnessfunktionen in Sportuhren von Garmin. Darunter auch das Messen von Stress sowie Erholung und mehr. Eine ebenfalls brandneue Funktion nennt sich Morning Report. Diese zeigt direkt nach dem Aufwachen eine Zusammenfassung über den Schlaf und HFV Status an und liefert tägliche Trainingsempfehlungen.
Auf der FR955 steht die neue Trainingsbereitschaft genannte Funktion zur Verfügung. Diese kombiniert die akute Trainingsbelastung mit weiteren Gesundheitsdaten wie Erholung, Schlaf oder Stress und ordnet die Bereitschaft von Nutzern für das nächste Training individuell ein. Die Funktion Trainingszustand rundet das Bild über die Fitness ab und bietet einen Überblick über langfristige Trainingsgewohnheiten. Hilfreiche Einblicke in den tatsächlichen Nutzen des Trainings sollen dabei das Ergebnis sein.
Lesetipp: Detaillierter Vergleich: Garmin Forerunner 965 oder Forerunner 955 (Solar).
Vergleichen
FR 255S | 255 | FR 255S Music | 255 Music | FR 945 | FR 955 | FR 955 Solar | |
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Displaymat. | Corning Gorilla Glass 3 | Corning Gorilla Glass 3 | Corning Gorilla Glass DX | Corning Gorilla Glass DX |
Displaytyp | Transflektives MIP | Transflektives MIP | Transflektives MIP | Transflektives MIP Touchdisplay Varianten mit Solar verfügbar |
Displaygröße | 1,1“ (27,9 mm) | 1,3“ (33 mm) | 1,1“ (27,9 mm) | 1,3“ (33 mm) | 1,2“ (30,4 mm) | 1,3“ (33 mm) |
Satellitennetzw. | GPS, GLONASS, Galileo | GPS, GLONASS, Galileo | GPS, GLONASS, Galileo | GPS, GLONASS, Galileo |
Multi Frequenz-Empfang (Dual-Band) | ● | ● | ○ | ● |
Multisport-/Triathlon-Modus | ● | ● | ● | ● |
Vorinstallierte Sport-Apps | 30+ | 30+ | 40+ | 45+ |
Vorinstalliertes Kartenmaterial | ○ | ○ | ● | ● |
HFV Status (Herzfrequenz-Variabilität) | ● | ● | ○ | ● |
Trainingsbereitschaft | ● | ● | ○ | ● |
Stamina | ○ | ○ | ○ | ● |
Running Power auf dem Gerät | ● | ● | ○ | ● |
Barometrischer Höhenmesser | ● | ● | ● | ● |
Gyroskop-Sensor | ○ | ○ | ● | ● |
Wasserdichtigkeit | 5 ATM | 5 ATM | 5 ATM | 5 ATM |
Batterielaufzeit - im Smartwatch-Modus - mit GPS + Musik - im GPS-Modus | 12 | 14 Tage - 26 | 30 Stunden | 12 | 14 Tage 6,5 Stunden 26 | 30 Stunden | 14 Tage 10 Stunden 36 Stunden | 15 Tage | 20 Tage 10,5 Stunden 42 Stunden | 49 Stunden |
Unser Einzeltest | Garmin Forerunner 255 | Garmin Forerunner 255 | k.A. | Garmin Forerunner 955 |
UVP ab (EUR) | 349,99 € | 399,99 € | 599,99 € | ab 549,99 € |
Produktname | Bewertung | Preis |
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Alternativen
Epix Angebote ab Loading ... * |
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Fenix 7 Angebote ab Loading ... * |
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Angebote ab Loading ... * |
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FR265 Angebote ab Loading ... * |
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Vantage V2 Angebote ab Loading ... * |
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Garmin Forerunner 955 Solar Test: Übersicht
Unser Test der Garmin Forerunner 955 Solar hat Ihnen hoffentlich gefallen. Es gibt noch viel mehr, was man über dieses Multitalent schreiben könnte. Das würde allerdings den Rahmen dieses Erfahrungsberichts sprengen. Wir sehen nach einigen Softwareupdates kaum noch gewichtige Schwächen, die man hier nennen könnte. Die FR955 ist derzeit eine der besten Multisportuhren, die man bekommen kann und die auch aus preislicher Sicht interessant ist.
Garmin Forerunner 955 Solar – GPS Multisportuhr
Was an dem Gerät besonders attraktiv ist
- umfangreiche Gesundheits- und Fitness-Funktionen
- präzises Multiband GPS
- viele Tools für ein strukturiertes Training, Wettkämpfe sowie Erholung
- erweiterbar mit zahlreichen Apps aus dem Connect Store von Garmin
- komfortabel, smart, lange Akkulaufzeiten, intuitive 5-Tasten und Touch-Bedienung sowie ausgereifte App & Fitness-Plattform
Bewertung
Ergonomie und Design
Display und Bedienung
Software
Praxis und Genauigkeit
Autonomie
Gesamt
Die Garmin Forerunner 955 macht einfach alles besser. Kaum Schwächen, dafür umso mehr Funktionen und Präzision.