In diesem Garmin Vivomove HR Test werfen wir insbesondere einen Blick auf die Alltagstauglichkeit des eleganten 24×7 Fitness-Trackers. Die Uhr ist besonders für Menschen geeignet, die diverse Gesundheitsmetriken 24×7 aufzeichnen möchten und auf der Suche nach einem gut aussehenden, unaufgeregten Modell im klassischen Uhren-Look sind.
Für einfache Sportaktivitäten ist die Uhr zwar auch geeignet, alternativ bietet der Hersteller dafür weitere spannende (GPS-) Modelle. Mit bis zu 5 Tagen im Smartwatch bis zu 2 Wochen im Uhrenmodus bietet sie eine ordentliche Akkulaufzeit. Inzwischen sind diverse Nachfolgemodelle zu haben, auf die wir hier hinweisen möchten.
Garmin Vivomove HR Test:
Der Fitness-Tracker Vivomove HR hat sich im Vergleich zu seinem Vorgänger stark gewandelt. Im äußeren Design nur leicht, intern umso mehr. Denn die technischen Details lassen aufhorchen, weil es auf dem Markt nur wenige Sportuhren in elegantem Uhren-Design mit moderner Tracker-Technik gibt. Ähnlich aufgestellt und deshalb hier zu nennen wären lediglich die nicht mehr erhältliche Withings Steel HR bzw. die dafür jetzt erhältliche Nokia Steel HR. Nokia hat den Fitness-Spezialisten Withings nämlich übernommen.
Das neue Design weiß aus mehreren Gründen zu gefallen. Während der Vorgänger etwas klobig und plastisch wirkt, erscheint die Vivomove HR im Test deutlich eleganter, weil die Materialauswahl (Gehäuse, Zeiger, Zifferblatt) gelungener und das Gehäuse flacher und kleiner ist. Dafür hält der Akku aber nicht so lange, dazu später mehr. Das gänzlich „runde“ Erscheinungsbild entsteht auch dadurch, dass dem Gerät Knöpfe, Tasten oder ähnliches fehlen.
Im Allgemeinen ist die Uhr gut verarbeitet. Das gilt für das Gehäuse samt Display als auch für das austauschbare Silikonarmband. Und zwar so gut, dass man mit der Uhr im Schwimmbad Schwimmen gehen kann, denn das Gehäuse ist laut Hersteller wasserdicht (5 ATM).
Statt einem Silikonarmband, kann auch ein Lederarmband montiert werden. Das Uhrenglas besteht aus chemisch verstärktem Glas wie Garmin schreibt, ohne dabei Details zu nennen. Die Lünette ist aus Edelstahl, das Gehäuse aus faserverstärktem Polymer sowie Edelstahl.
Das Silikonarmband macht einen angenehmen Eindruck, denn es ist weich und anschmiegsam. Das Tragegefühl ist sehr gut. Es lässt auch gegen ein anderes 20mm Standardarmband austauschen. Dadurch kann man den Look der Uhr den eigenen Wünschen anpassen. Das Modelle verfügt über den so genannten Quick Release Mechanismus, der einen schnellen und unkomplizierten Austausch möglich macht.
Der Verschluss ist realisiert wie bei einer klassischen Uhr, was die Handhabung vereinfacht.
Ablesbarkeit und Display
Das OLED-Display der Garmin Vivomove HR ist sehr gut ablesbar, aber nur dann sichtbar, wenn man eine entsprechende Armbewegung ausführt oder 2x auf das Display tippt. Sonst sieht sie wie eine klassische Analoguhr aus. Diese Optik finden wir sehr gelungen.
Weniger gut ablesbar ist die Uhrzeit mit Hilfe der Zeiger, weil bei Dunkelheit insbesondere der Zeiger für die Stunden farblich nicht besonders gut von der Farbe des Zifferblatts unterscheidbar ist. Zumindest bei unserer Sportvariante der Uhr. Es gibt noch die Premium-Variante mit Lederarmband, bei der das besser gelöst ist, weil farblich besser umgesetzt. Das OLED-Display steht jedoch immer zur Stelle, so dass die Ablesbarkeit stets gewährleistet ist.
Bedienung
Die Menüführung und Steuerung der Vivomove HR erfolgt ausschließlich über Tipp- und Wischgesten auf dem Display. Über eine typische Armbewegung wird optional das OLED-Display aktiviert. Das klappt alles gut und zuverlässig, in manchen Situationen jedoch nicht immer intuitiv. Insbesondere dann, wenn man sich in etwas verschachtelte Menüstrukturen oder innerhalb einer Smartphone-Nachricht befindet und versucht sich über die Gesten wieder zur Standaranzeige zu manövrieren. Hier kann man nur sagen: Übung macht den Meister, den Bogen hat man auch schnell heraus.
Garmin Vivomove HR: Der Praxis-Test
Zur Verwendung der Online-Funktionen der Vivomove HR muss es direkt über die Garmin Connect Mobile App gekoppelt werden und nicht über die Bluetooth Einstellungen des Smartphones. Dies klappte im Test mit einem iPhone 8 und einem Android Smartphone schnell und problemlos.
Wird das OLED-Display aktiviert, stehen verschiedene Widgets zur Verfügung. Streichen man über den Touchscreen, blättert man durch die Widgets. Tippt man auf eines der Widgets, liefert die Uhr zusätzliche Informationen, z. B. eine Grafik der Herzfrequenz oder die Gesamtschrittzahl des vorherigen Tages. Zur Verwendung einiger Widgets muss ein Smartphone gekoppelt sein, zum Beispiel für das Wetter-Widget.
Einige Beispiele für Widgets folgen. Eine Bildergallerie weiter unten im Artikel zeigt viel mehr Messdaten und auch Langzeittrends in der Garmin Connect App.
Das erste Beispiel zeigt die Gesamtanzahl an Schritten für den Tag und das Tagesziel Schritte. Gelungen: das Gerät ist lernfähig und schlägt für jeden Tag ein neues Tagesziel für Schritte vor, je nachdem wie die Ergebnisse am Vortag aussahen.
Die aktuelle Herzfrequenz in Schlägen pro Minute (bpm) und der Durchschnitt der Herzfrequenz in Ruhe für sieben Tage kann ebenfalls angezeigt werden:
Auch hochgestiegene und runtergestiegene Etagen erfasst der Tracker mittels barometrischem Höhenmesser. Damit das Gerät die Etagen zuverlässig misst, sollten mindestens 10 bis 12 Treppenstufen zurückgelegt werden:
Der Kalorienverbrauch für den Tag, einschließlich Aktiv-Kalorien und Kalorien in Ruhe:
Funktionen für den Music Player Ihres Smartphones:
Die aktuelle Temperatur und Wettervorhersage von einem gekoppelten Smartphone.
Auch der aktuelle Stresslevel ist als Widget einsehbar:
Das Gerät misst die Herzfrequenzvariabilität, während man inaktiv ist, um den Stresslevel zu ermitteln. Eine niedrige Zahl kennzeichnet einen geringeren Stresslevel. Der Stresslevel wird zusammengesetzt aus Training, körperlicher Bewegung, Schlaf, Nahrung und dem Stress des täglichen Lebens, die sich auf den Stresslevel auswirken. Dabei wird der Stresslevel auf einer Skala von 0 bis 100 abgelesen. Ein Wert zwischen 0 und 25 steht für einen Ruhezustand. Werte zwischen 26 und 50 stellen einen niedrigen Stresswert dar, 51 bis 75 kennzeichnen einen mittleren Stresswert und 76 bis 100 einen hohen Stresswert. Das Beobachten des Stresslevel kann dabei helfen, während des Tages vorkommende anstrengende Momente zu erkennen. Laut Garmin liefert das Gerät die besten Ergebnisse, wenn das Gerät auch während des Schlafen getragen wird.
Die Vivomove HR liefert im Test aber noch mehr Informationen und Optionen. Dazu gehören etwa zurückgelegte Distanz in km, eingehende Smartphone-Nachrichten (WhatsApp, Facebook, Twitter und viele mehr), der VO2max-Wert (maximale Sauerstoffaufnahme (in Milliliter), die man pro Minute und pro Kilogramm Körpergewicht bei maximaler Leistung verwerten kann) oder auch Atemübungen.
Während Sporttrainings
Die Vivomove HR kann auch Aktivitäten mit Zeitangaben und Pulswerten aufzeichnen. Auswählbar sind Gehen, Laufen, Cardio-Aktivitäten, Krafttraining sowie „andere Aktivitätstypen“.
Mit einem langen Drücken auf das versteckte Display startet man oben genannte Aktivitäten und gleichzeitig den Pulsmesser, der ab nun an den Puls sekündlich aufzeichnet. Wir hatten die Gelegenheit die Uhr zu einem Step-Kurs mitzunehmen. Leider streikte der zum Gegenmessen vorgesehene Pulsgurt, so dass wir einen Vergleich mit diesem schuldig bleiben. Mit Garmins Pulsmesser in Sportuhren haben wir bislang jedoch meistens gute Erfahrungen gemacht, so dass wir auch nicht mit Überraschungen rechnen. So sieht die Einheit nach dem Training aus:
Und die Pulsaufzeichnung:
Wer mit der Vivomove HR laufen möchte, sollte beachten, dass die Uhr kein eingebautes GPS hat. Zur Distanzberechnung werden Daten des Beschleunigungssensors herangezogen, die etwas weniger genau sind. Das ist schade, denn Garmin hat bereits bewiesen, dass sie auch kleinere Geräte mit einem GPS-Empfänger ausstatten können, etwa das Vivosport.
Kraftsportler haben den Vorteil, dass Sie das Krafttraining-Profil aktivieren können, das automatisch Sets und Wiederholungen mitzählt. Eine Wiederholung wird gezählt, wenn der Arm, an dem das Gerät getragen wird, in die Ausgangsposition zurückkehrt. Je gleichmäßiger und größer der Bewegungsbereich der Übung, desto zuverlässiger erkennt die Uhr die Sets und die ausgeführte Art der Kraftübung. Mit Beinübungen hat sie logischerweise aber Probleme.
Garmin Connect App
Nachfolgend noch einige Screenshots, die sich aus unseren Aktivitäten aus dem Vivomove HR Test ergeben haben.
Welche Vivomove wählen?
Garmin bietet in der Vivomove-Serie mehrere Varianten. Diese sind größtenteils mit den gleichen Merkmalen ausgestattet, unterscheiden sich aber in einigen wichtigen Punkten. die sich auf den Preis auswirken. Nachfolgend die aktuellen Modelle und ihre Unterschiede.
Produktname | Bewertung | Preis |
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Test Vivomove HR – Fazit
Das abschließende Fazit für des Garmin Vivomove HR Tests fällt insgesamt positiv aus, wenn man zur Zielgruppe gehört. Garmin hat die Messlatte für Fitness-Tracker im klassischen Uhrenlook ordentlich nach oben geschraubt. Kein anderer Tracker dieser Kategorie hat so viel zu bieten. Der versteckte Bildschirm ist einzigartig und gelungen, auch wenn er nicht gerade gut für das Lesen von längeren Benachrichtigungen geeignet ist.
Wer es jedoch mit dem Sport genauer nimmt, greift weiterhin auf Garmins Forerunner-, Vivoactive- und Fenix-Modelle zurück, die mehr zu bieten haben und während des Sports besser bedient werden können.
Was uns besonders gefallen hat
- Für Selbstoptimierer geeignet
- Komfortabler & täglicher Allrounder im klassischen Uhrendesign
- Pulsmesser
- Verstecktes Display
- Ausgereifte und mächtige App & Fitness-Plattform für den Browser
Was uns weniger gefallen hat
- Uhrzeiger in sehr dunkeln Umgebungen schwer ablesbar (digitales Display jedoch gut ablesbar)
- Kein GPS
- Nicht intuitive Bedienung
Tests zum Weiterlesen und Alternativen
Merkmale
Vivomove HR | |
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Uhrglas | Chemisch gehärtetes Glas |
Dimensionen |
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Gewicht |
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Wasserdichtigkeit | 5 ATM |
Anzeigetyp |
|
Touchscreen | Ja |
Akkulaufzeit |
|
Sensor für das Umgebungslicht | Nein |
Herzfrequenz-Variabilität (HRV) und Stresslevel | Ja |
Anrufe abweisen u. autom. Text senden (nur Android) | Nein |
Smartphone Kompatibilität |
|
Garmin Pay | Nein |
Vorinstallierte Fitnessstudio-Aktivitätsprofile |
|
VO2max | Ja |
% HF max. | Ja |
Aufzeichnung der Herzfrequenz während des Schwimmens | Nein |
Lauftraining-Programme | Nein |
Laufzeit-Prognose | Nein |
Virtual Partner & Virtual Racer | Nein |
Erweiterte Lauf-Metriken (Laufeffizienz, Bodenkontaktzeit und Balance, vertikale Bewegung) |
Nein |
Routenführung auf Strecken | Nein |
Erweiterte Trainings-Aussagen (Erholungszeit, Trainingszustand, Trainingsbelastung, Training Effect) | Nein |
Outdoor & Navigations-Funktionen | Nein |
Golf-Features | Nein |
Schwimmmetriken (Bahnen, Distanz, Pace, Anzahl der Züge/Zugzahl, Kalorienverbrauch, Schwimmstil-Erkennung) |
Nein |
Schwimmtrainings | Nein |